Einer unserer Aufenthalte in Österreich war auf der Burg Hohenwerfen in Mitten der Kalkalpen.
Großes Highlight dieser 900 Jahre alten Festung ist eindeutig die Greifvogelflugshow. Der Landesfalkenhof Salzburg stellt hierbei vom Schüler bis zum Profi alles vor, was die heiligen Mauern an Raubvögeln zu bieten haben.
Ein junger Falke flattert über unsere Köpfe hinweg, kurz bevor sein älterer Kusin in unfassbarer Geschwindigkeit durch die Menge saust und wahrhafte Kunststücke vollführt.
Nachdem auch Bussarde zeigen, dass sie des Fliegens mächtig sind, werden die größeren Beutegreifer aus dem Schatzkistchen geholt.
Weißkopfseeadler, europäischer Seeadler, Kaiseradler und einige Geierarten wurden ins Freie gesetzt um dort ihre Künste zu vollführen.
Bei 30°C kein leichtes Spiel für diese schweren Vögel, die nochdazu den Aufwind brauchen um in die Lüfte entschweben zu können.
Doch alle gaben sich Mühe; hüpften, liefen, flogen, landeten je nachdem was gerade gewünscht war, nur ein Greifvogel zeigte, dass der letzte Stolz noch nicht gebrochen war.
Irmi.
Ein Uhu der besonderen Art. Nachdem der männliche Kollege sich am Beginn der Vorführung dazu entschlossen hatte, sich besser gar nicht zu bewegen, wurde Irmi aus ihrem Verschlag genommen und sollte zeigen, wozu ein Uhu doch im Stande ist.
Und Irmi zeigte wirklich alles was wichtig war. Nämlich, dass Sie schneller bei den ausgeworfenen Kückenteilen war, als die Geier und noch schneller wieder im nächsten Baum verschwinden konnte.
Nichts. Aber absolut gar nichts konnte diesen Uhu dazu bewegen - sich zu bewegen.
Auch nach der Vorführung saß Irmi lieber im Schutz des Baumes, durch den sanft der Wind blies und dessen Blätter kühlenden Schatten boten, als sich durch die unten lockenden Falkner wieder einfangen zu lassen.
Wenige Stunden später gab es eine weitere Flugshow.
Wieder gaben Falken, Geier und Co spektakuläre Dinge zum Besten und erfreuten die Zuschauerherzen.
Und wer kam zum Vorschein als die Geschwindigkeit eines laufenden Geiers gezeigt werden sollte? Irmi!
Die muntere Uhudame, die sich zur Freude aller Beteiligten diesmal sogar am Dach und nicht im Baum ihr Plätzchen suchte.
Das war der dort ansässigen Schwalbenmama aber dann so gar nicht recht. Mutig stürzte sie sich unablässig nur wenige Millimeter über Irmis Kopf vom Himmel herab, bis diese beschloss, dass auch dieser Trubel die Anstrengung nicht wert ist und wieder in ihrem Baum verschwand.