Samstag, 18. April 2009

Kann Kreativität falsch sein?

In vielen Berufen ist jeglicher Anflug an geistigem Einfallsreichtum unerwünscht.
Ein vor Ideen strotzender Mitarbeiter wäre bei McDonald’s sicherlich fehl am Platz, doch was wäre, wenn nicht irgendjemand vor ca. 6000 Jahren einen Anfall von Originalität gehabt hätte und somit der Pflug nie das Licht der Welt entdeckt hätte?Ist es nicht so, dass man sich weit aus dem Fenster lehnen muss, um die andere Seite zu sehen?

Das Leben in seiner Vielfältigkeit bietet uns immer mindestens 2 Lösungsvorschläge. Vielleicht kommt uns oft eine davon ausgeschlossen vor, doch so grausam, nicht fortschrittlich genug oder langweilig Variante b) auch klingen mag – sie existiert!

Warum ich meinen Kopf mitten in der Nacht noch mit philosophischen Grundwahrheiten quäle?
Es war wieder einmal Daytona die mich zum Denken anregte und Ver- und Bewunderung zur selben Zeit hervorrufen konnte.
Nach einem sehr langen und intensiven Arbeitstag, beschloss ich uns eine Freude zu machen und wieder einmal ein kleines Freispringen aufzubauen. Weder waren die Sprünge technisch anspruchsvoll noch brauchte es größeren Kraftaufwand um diese zu überwinden. Die Spompanadel die unsere Madam davor, zwischendurch und danach inszenierte um einen Sack Karotten einzuheimsen, der besitzerlos auf einem Kasten herumlag, waren bei weitem anstrengender.
Normalerweise ist Daytona auch eine begeistere Freispringerin. Während ich Hindernisse aufbaue, steht sie meistens schon beim Start und wartet, dass es los geht.
Doch heute war alles anders. 2 oder 3x überwand sie die Hindernisse, verbesserte sich bei jedem Durchgang und erwartete danach nicht nur viel Lob sondern auch eine Karotte.

Der folgende Versuch brachte mich dann jedoch zum Lachen. Ich musste lachen aus Freude über die Intelligenz die mich durch diese großen schwarzen Augen ansah; über die Kreativität, die manche ihrer Taten bestimmt und über den eindeutigen Entschluss, dass der Weg diesmal NICHT das Ziel ist.
Kaum war Daytona nämlich unterwegs um über die Reihe zu fliegen, bog sie kurzfristig am Eingang vorbei, rannte an den doch so ungemütlichen Hindernissen entlang, um sich danach direkt hinter dem letzten Sprung erwartungsvoll einzuparken.
Was soll man da drauf noch sagen?
Sie hatte doch eindeutig recht!
Jedesmal, wenn sie an der Stelle angekommen war, freute sich die Mami ungemein und war bereit die Karotten zu teilen. Kein anderer Platz in der Halle hatte somit derart große Anziehungskraft wie dieser.Niemand sprang wie Rumpelstilzchen während sie die Hindernisse überquerte – denn da muss man natürlich aufmerksam sein, wie man die Manier im Sprung noch verbessern könnte – also wozu wie ein Häschen über bunte Stangen hüpfen, wenn doch, ganz, ganz genau genommen, gefragt ist, dass man hinter sich HINTER der Freisprungreihe aufhält?

Wenn das nächste Mal also jemand anderer Meinung ist, sollte man vielleicht nur darauf achten, ob er eventuell eine Priorität in der gleichen Idee anders gesetzt hat.

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