Sonntag, 3. Januar 2010

Paris? Paris ist... (Teil 2)

Paris? Paris ist ... einfach unbezahlbar

Silvester, 22:00 Uhr.
Gerade am Ufer der Seine angekommen erfreuen uns die Lichtlein der dort aufgebauten Hütten. Der Duft von Glühwein und Hotdogs steigt uns in die Nase und der knurrende Magen gibt den passenden Senf dazu.
Kaum finden wir ein wohlriechendes Futtertrögerl springt uns auch schon ein Polizist entgegen und jagt uns mitleidlos wieder fort. Essen und Trinken ist hier ab sofort verboten.
Leerer Bauch und hungriges Mächen schnappen den mitlaufenden Prinzen bei der Hand und eilen zu einem etwas entfernteren Kebapstand an der Straße. Dort ist mittlerweile mehr als Stress ausgebrochen und die 3 verlorenen Menschen im Stand wissen schon lange nicht mehr was sie tun. So fielen uns sehr bald 2 Baguette mit Fleisch in die Hände und gleich darauf die nächsten offenen Mäuler in der Reihe bedient. Also verliesen wir den Ort der Bedrängnis. Weniger hungrig und froh, die 8 € nicht bezahlt haben zu müssen, den ein kaltes Baguette und billiges Faschiertes ohne Geschmack waren das Geld wahrlich nicht wert. Doch der geschenkte Gaul ... war satt.

Auf dem Nachhauseweg knurrten abermals die Mägen und ein weiterer undefinierbarer Stand neben der Champs Elysees wurde in Beschlag genommen. Ein Käsebaguette für Roel und ein Fanta gegen den aufkommenden Wassermangel wurden langsam und deutlich nach einander bestellt. Als beides zu uns kam, orderten wir auch noch ein Crepe für meine Wenigkeit.
Der Mann der die Bestellungen aufgenommen hatte, rief auch diese 20 cm weiter zu dem Mann im Hintergrund an den Crepeplatten ... und verschwand auf Nimmerwiedersehen.
3 Crepe mit Schokolade verließen den Stand und unaufhörlich wurde ein Crepe nach dem Anderen auf einem Teller neben der Platte gelegt. Gut 5 Minuten betrachteten wir das Schauspiel ohne von den bleibenden 2 Männern auch nur einen Funken Aufmerksamkeit zu bekommen. - Also gingen wir. Ersparnis: 7 €
In der Nähe der Concorde, ~ 2 Stunden bevor die U-Bahn wieder in Gang gesetzt werden sollte, suchten wir uns ein warmes Plätzchen zum Verweilen. Der Kellner, von der späten Stunde und den uuunmengen Menschen, schon leicht gereizt servierte rund um uns und zückte auch so gleich ständig seine Geldbörse. Heißgetränk gegen Geld - seine Einstellung war klar ersichtlich.
Irgendwann bekamen auch wir Tee und Schokolade. Die Rechnung landete vor unserer Nase und versetzte uns in leichtes Entsetzen: 6,80 € pro Getränk war das absolute Highlight des Tages. Roel legte Geld auf die Rechnung und der Kellner verschwand. Der Platz neben uns wurde frei und da der Tisch am Gang sich nicht wirklich als bequem herausstellte rückten wir beide einen Sessel weiter. Ein Pärchen neben uns bekam Getränke und tauschte sie pflichtbewußt gegen einen Sack voll Gold. Wir wurden weiterhin ignoriert.
Nach gut 1 Stunde entschlossen wir uns zum Aufbruch. Jetzt verstehen wir, was die Leute meinen, wenn sie sagen: Paris sei unbezahlbar.


Paris? Paris ist ... die Stadt der Liebe

Tagelang sind wir durch Paris marschiert, haben Kunst und Kultur genossen, sind stundenlang in Reihen angestanden, haben kleine und große Wunder bewundert, doch die Liebe ... die berühmte Pariser Liebe, war nirgendwo zu finden.
Tatsächlich zeigte sich diese Weltstadt nicht nur unfranzösisch sondern auch unromantisch.
Also sangen wir unsere eigenen Lieder von der Liebe und versprühten unseren eigenen Charme. Zumindest 30 cm um uns herum war die graue Welt ein klein bisschen rosa.
Bis wir die Seine in Höhe des Louvre überquerten. Da fanden wir eine unscheinbare Brücke, deren wahrer Glanz erst bei genauerer Betrachtung zu sehen war. Hunderte Vorhängeschlösser zierten den Weg und jedes erzählte seine eigene Geschichte.
Wie DIESE Geschichte weitergeht? Bilder sagen mehr als tausend Worte!


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