Samstag, 2. Januar 2010

Paris? Paris ist...

Paris? Paris ist ... ein übergroßer Kaninchenbau

Wer in Paris von A nach B kommen will, ohne 1000 Tode in einem der zahlreichen Kreisverkehre zu sterben, muss wohl oder übel die Metro in Beschlag nehmen. Sie stinkt, sie ist dreckig, aber sie bringt dich in relativ kurzer Zeit zum gewünschten Ort.
Nach einem Tag Wanderschaft auf der Oberfläche, haben Roel und ich, die Sinnhaftigkeit dieser Einrichtung erst richtig zu schätzen gewußt und uns zusammen mit 4 Milliarden anderen Menschen in das Kaninchenloch gestürzt. (Die dafür bezahlten 81€ haben auch ihren Teil Überredungskunst hinzugefügt.) Ohren eingezogen und schon gings los durch die endlosen Tunnel unter der Erde. Zwecks Orientierung kurz am großen Wechselpunkt den Kopf in den Himmel gesteckt und weiter ging das Metrovergnügen.
Rein in den Zug, raus aus dem Zug, Stiegen rauf, Rollbahnen entlang, durch den düsteren Tunnel, einmal um die Futterkammer, vorbei an diversen Schlafplätzen, hinein ins nächste Loch.
Louvre, Notre Dame, Arc de Triomphe und Montmatre - Lichtblicke im Leben eines Kaninchenpärchens.

Paris? Paris ist ... die große Stadt der Menschen

Wenn man zu Silvester zum 1. Mal nach Paris kommt, dann gibt es eigentlich nur einen Ort an dem man sein kann: der Eifelturm. Treue ORF-Seher wissen, dass das Wahrzeichen Paris' jährlich eines der schönsten Bilder der Welt ist, wenn Milliarden Menschen ein neues Jahr feiern. Im Fernsehen wird allerdings nie gesagt, dass diese Milliarden Menschen ALLE in Paris und zwar genau unter dem Eifelturm versammelt sind...
Die Tatsache, dass der Eifelturm nur auf der nach Paris weisenden Seite sein volles Silvesterprogramm zum Besten gibt, entschäft die Situation auch nicht wirklich. Anstatt, dass sich die Menschen rund um das stählerne Ungetüm verbreiten, wollen absolut alle auf der winzigen Fläche davor warten, bis die Uhr 12 schlägt.
800 m² = 3 Milliarden Menschen
bewegt sich einer = bewegen sich alle
er und ich = mittendrin
Wer hier versuchen will zu überleben (über genießen reden wir ein anderes Mal), braucht mindestens 1 große Portion Menschenliebe.
Zur echten Beziehungsprobe kommt es dann um Punkt 00:15 Uhr, wenn man versucht den schützenden Kaninchenbau aufzusuchen, dessen Eingänge ALLE in unmittelbarer Umgebung von der Polizei gesperrt sind. Jedoch nur bei einem wird dies auch öffentlich zugegeben...
Also stehen wir wieder genau in der Mitte einer riesigen Menschentraube. - 40 Minuten lang.
Danach ging der Endlosmarsch vom Eifelturm über die Champs Elysees bis nach Lyon los.
Schon mal hungrig um 1 Uhr nachts, bei -4°C, 100000 km quer durch Paris gegangen?

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