Nachdem Daytonas Rossebeschwerden heuer deutlich stärker sind als in den letzten Jahren - und da war es schon viel, aber sicher nicht wenig - und auch ihre Koliken etwas außer Kontrolle geraten, habe ich nun nach einer Lösung des Problems gesucht.
Medizinisch ist hier leider nichts zu machen.
Der Einsatz eines Fremdkörpers in die Gebärmutter zu Vortäuschung einer Schwangerschaft und eine Hormonbehandlung kommen nicht einmal als letzte Konsequenz in Frage.
Und eine Kastration kann bei Stuten zum Gegenteil führen und die armen Mädls dauerrossig machen.
Somit blieb mir nur der Schritt zur Alternativmedizin.
Die Homöopathie hat uns letztes Jahr leider schon etwas im Stich gelassen. So bat ich diesmal eine - wie Roel so schön sagt: "gekke Mevrouw" = etwas seltsame anmutende Dame - uns zu helfen.
Sie fragte nach Daytonas Lebensgeschichte und jede noch so kleine Eigenheit, nahm ihr Blut ab und erfreute uns heute mit Daytonas ersten Bioresonanztherapiestunde.
Nachdem das zu den Dingen gehört, an die man glauben kann ... oder auch nicht, wußte ich nicht so recht was auf mich zukommt und, was ja noch viel interessanter war: ob Daytona daran glauben würde.
Was dann geschah übertraf alle meine Erwartungen.
Daytona, die mich schon etwas verdutzt hatte, weil Sie die Therapeutin ohne große Begrüßung in die Box lies und sie eigentlich nicht weiter beachtete, war auch nicht gröber motiviert die riesigen Taschen und Gerätschaften näher in Augenschein zu nehmen, die nun ihre Box belagerten.
Doch als das kleine Deckchen (vl. 30 x 50 cm) auf ihren Rücken sollte, sprang die junge Dame wie wild durch die Box und nahm Reißaus aufs Paddock.
Ich holte sie (nun am Halfter) wieder in den Stall und wollte ihr die Decke noch einmal genauer zeigen. Daytona hatte daran allerdings kein Interesse. Bestürzt stieg und bockte sie und war plötzlich klatschnass geschwitzt. Sie versuchte uns nach allen Regeln der Kunst mitzuteilen, dass hier Gefahr lauerte.
Sie war jedoch die Einzige, die diese Gefahr sah.
Die Therapeutin selbst war auch etwas aus der Bahn geworfen. Es war das 1. Mal, dass sie eine solche Reaktion gesehen hatte.
Nur durch einen Trick (man verstecke böses Deckchen unter gutem Deckchen + Longiergurt) konnte unser kleiner Revoluzzer dazu bewegt werden etwas Kooperation zu zeigen.
Sie wurde verkabelt und die Therapie konnte beginnen.
Kaum 1 Minute später klappten Daytonas Ohren esel-like zur Seite, die Unterlippe wurde 3 cm länger und die Augen verkleinerten sich auf ein Minimum.
Die Entspannung konnte sie nicht mehr verbergen.
Über eine Stunde lang stand mein Mädchen also so da. Zwischendurch etwas genervt, weil die Fliegen ihr diese Ruhe nicht gönnen wollten, doch im Großen und Ganzen stand hier ein völlig verändertes Pferd vor mir.
In aller Öffentlichkeit kuschelte der nun mindestens um 20 cm längere Kopf sanft und liebevoll mit mir. Lies sich küssen und liebkosen. Und irgendwann ... wurde dann sogar die Begrüßung der Therapeutin nachgeholt, die sich sichtlich über die warme Nase in ihrem Gesicht freute.
Ich weiß nicht, ob es Daytona beim Bändigen ihrer Rosse hilft, oder ob wir zukünftig weniger Tierarztbesuche brauchen, aber ich weiß, dass ich mein Mädchen noch nie so innerlich ruhig und im Einklang mit sich selbst erlebt habe. Und eigentlich ist es doch genau das was man sich für sein Kind mehr als alles andere wünscht.
Mittwoch, 22. Juli 2009
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