Montag, 15. Dezember 2008

Nachdem nun, nach vielen Stückchen Karotten und Sellerie, der Knopf endlich offen ist und Daytona verstanden hat, dass der Kunststoffvorhang in Ihrer Box nicht nur ein Fenster sondern eine richtige Tür darstellt, haben wir nun ein altes Hobby neu entdeckt.

- In die Ferne schaun.

Nungut, eingentlich schaut Daytona immer in die Richtung, wo es, da von Hügel verdeckt, eigentlích keine Ferne gibt. Aber es dürfte trotzdem ein wunderbares Erlebnis sein, steht sie doch dort lang genug, als dass ein wenig talentierter Maler ein recht gutes Bild pinseln könnte.

Mittlerweile hat Madam auch keine Angst mehr hineinzugehen. Ja, ob man's glaubt oder nicht, das war unser größtes Problem. Hinausgehen ging ja irgendwann recht flott, doch hineingehen haben wir kaum geübt und somit, musste Daytona immer erst Alarm schlagen, bis jemand bemerkte, dass ihr Futtertrog noch nicht gestürmt wurde, weil einfach kein Pferd da war.
Doch mittlerweile agiert sie hier wie ein wildgewordener Wachhund. Im Trab von draußen rein, um zu sehen ob etwas interessantes vorgeht. Nein? Dann noch schneller wieder raus, denn auch dort könnte man etwas verpassen. Neue Eiskristalle? Das Husten einer Maus? Marsmännchen, die Futter bringen? Superman? Ach nein, das ist ja hier MegaMindy...
Selbst bei Minustemperaturen wacht sie draußen und beobachtet gespannt das Wachstum der gefrorenen Grashalme.
Ein seltsames Pferd, das ich hier aus Österreich mitgenommen habe.

Heute morgen haben wir dieses mitreißende Treiben unterbrochen, da uns der Schuhmacher zum dringend nötigen Reifenwechsel besucht hat.
Nachdem sich Daytona kurzerhand am Samstag von einem ihrer Eisen getrennt hat, war dies nun schon dringend nötig, da Madam Ungeduld mit ihren Beinen nicht ruhig stehen kann und somit nun schon ein großes Stück Fuß einfach weg war.

Überraschenderweise fingen Schmied und Pferd anstatt zu arbeiten zu kuscheln an.
Kein Begrüßungstritt, kein Testen, nicht einmal kosten wollte sie.
So ein liiiebes Pferd bist du! Und so braaaav. Ja feiiiin.
Da war selbst Daytona verdutzt, die noch nie in ihrem Leben so wenig leistete wie in diesem Moment. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob sie überhaupt atmete.

Selbst als dann doch irgendwann die Arbeit begann, war sie eigentlich nur eine Pause der Liebelei. Während Stefan (unser neuer Schmied, oder soll ich sagen, Daytonas neue Liebe?) damit beschäftigt war ein Hinterbein zu korregieren, rollte sich das wolllüstige Stütlein ein um ihm sanft den Kopf zu kraulen. Wenn er kurz die Halle verließ um passende Schuhe zu finden, gab es noch einen Abschiedskuss für das ungeduldige Mädchen um die Wartezeit zu verkürzen und ein liebevolles Hallo-Kraulen, wenn er wieder zu ihr zurück kam.

Vielleicht wünscht Daytona sich doch keine Pferdekeksi zu Weihnachten...





p.S.: Das war übrigens mit 50€ der billigste Beschlag aller Zeiten

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