Montag, 2. März 2009

Berlin I

Heute war der Tag der großen Reise.
Zum Kennenlernen meiner neuen "Firma" trat ich heute früh um 7:30 Uhr den Weg nach Berlin an. Um 7:30 Uhr fuhr Taxi-Roel mit mir zum Bahnhof Welkenraedt, wo ich noch guter Dinge und mit einem schönen Zeitpolster im Rücken gut gelaunt auf Zug #1 wartete.




Dieser brachte mich zum Aachener Hauptbahnhof, wo ich mich auf die Suche nach einem Fahrkartenschalter machte um meine Weiterfahrt zu legaliersen.
Doch auch Deutschland schwört auf technische Mitarbeiter und so musste ich die hiesigen Automaten etwas quälen um zu meiner Fahrkarte zu kommen.




Es fand sich auch schnell der Bahnsteig zu meinem - schon im Vorhinein aufindig gemachten - Anschlusszug. Ich hatte noch gut 10 min Zeit bis der nächste Zug mich holen würde.

Dachte ich...

"Wegen außerplanmäßigen Rangierarbeiten hat der Zug nach Hamm über Köln wahrscheinlich 5 min Verspätung."
Mein Magen bewegte sich ein wenig, aber 5 min fanden sich noch leicht in meinem Zeitplan.
>"Wegen außerplanmäßigen Rangierarbeiten hat der Zug nach Hamm über Köln wahrscheinlich 10 min Verspätung."
Hä? Wartet mal! Gerade waren es noch 5!
Mein Magen begann sich etwas zu winden.
>"Wegen außerplanmäßigen Rangierarbeiten hat der Zug nach Hamm über Köln wahrscheinlich 15 min Verspätung."
Mein Magen dreht sich einmal um die eigene Achse und verblieb in dieser Stellung.
>"Wegen außerplanmäßigen Rangierarbeiten hat der Zug nach Hamm über Köln wahrscheinlich 5 min Verspätung, für Fahrgäste nach Köln fährt der nächste Zug um 10:03 Uhr von Gleis 3"
Wissen die, dass es bereits 10:03 Uhr IST? Und was ist mit den Gästen nach Düsseldorf??? Die ersten Menschen begaben sich Richtung Bahnhofshalle.
>"Wegen außerplanmäßigen Rangierarbeiten hat der Zug nach Hamm über Köln wahrscheinlich 20 min Verspätung."
ALLE Menschen verließen den Bahnsteig, mein Magen vollführte zu seiner bereits geglückten Drehung noch eine Rolle rückwärts.

Also runter in die Halle, neuen Zug suchen. Schön. Der fährt in 5 min, aber gilt den mein Fahrausweis noch? Rein zu den übrig gebliebenen Bahnangestellten. Ein großer Raum 5 Schalter. 3 Frauen. 2 davon tratschend. Und: ich. Bitte ziehen Sie eine Nummer! Gemacht. ... die Zeit vergeht und mein Magen versucht sich nach außen zu stülpen.
Endlich ich an die "Reihe" und darf ohne Kartentausch zum Zug hirschen um festzustellen, dass auch dieser ein Bummelzug ist.
1 Std. Reisezeit, ein Magen, der einen Platzwechsel mit den Nieren durchführen will, angehender Durchfall und nur ein weiterer Bahnhof.

In Düsseldorf freute ich mich, da mein Anschlusszug nur 6 weitere Minuten brauchen würde und ich somit noch im Zeitplan lag. Ich atmete erstmals wieder, wenngleich mein Magen immer noch im Turnen war.
Angekommen an der Station Düsseldorf Flughafen, eilte ich Rolltreppen hinauf, rannte Wege entlang, um schlussendlich ... wieder vor einem Zug zu stehen.
Zwischen dem Bahnhof und den Terminals verläuft eine Luftbahn. Ein Ding, dass 8er-Bahn mäßig von oben an einem Gerüst gehalten wird. Wieder liefen die Minuten schneller als meine Uhr zugeben wollte und da ja sonst keinen Stress hatte, freute ich mich darüber, dass diese Bahn nicht gerade gebaut war sondern mit unendlich vielen Kurven, bei der sie jedesmal stark gebremst wurde...


Wenige Minuten vor Check-in Schluss stürmte ich dennoch einen Schalter von Airberlin und kontrollierte als 1. Amtshandlung die Toiletten auf diesem Flughafen.


Pünktlich 5 zu spät, um 12:05 hebte dann mein Flugzeug von Düsseldorf ab und machte sich auf einen 50 minütigen Trip nach Berlin-Tegel.




Ein Balisto und ein Gläschen Fanta später fand ich mich auf dem bisher unspektakulärsten Flughafen wieder, der mir in meiner "Fluglaufbahn" jemals untergekommen war.
Verlassen habe ich das Flugzeug noch wie gewohnt über die Rampe. Stand dann aber sofort vor dem Gepäcksband und direkt dahinter fand sich auch der Ausgang.
Draußen standen 100e Taxis und ich fragte mich ernsthaft, wen die gedenken zu kutschieren...

Nunja, einer hatte das Vergnügen mich in eines von Berlins 5* Hotels zu bringen. Dem Swissotel. Dort war ein Page so nett, mein Gepäck zu nehmen, die Autotür zu öffnen und mich ins Hotel zu begleiten. 1 Stockwerk höher fand ich auch die Rezeption und 2 uuuungeheuer kommunikative Rezeptionisten, die mir ein Einführung in das Hotel und mein Zimmer gaben. Klein aber fein, lebe ich hier also in einem Doppelzimmer mit hübschen Badezimmer, weil Badewanne und Dusche :-)
Die Aussicht ist weniger berauschend - es ist die andere Seite des Hotels, aber zum Glück gibt es Vorhänge.




Bald darauf traf ich mich mit meinem neuen Chef in dem imposantesten Kaufhaus aller Zeiten wieder. Von Parfum über Wolford Unterwäsche und Vorhängen bis zu Spezialitäten aus allen Ländern kann man dort kaufen.
95g Balsamico um läppische 400€.
Bier aus 100 verschiedenen Ländern.
Schokolade aus den weltbesten Patisserien.
Gläser alles essbare finden konnte, was jemals ein Mensch in ein Einmachglas gesteckt hat.
ALLES! Und mittendrin: Ein Pianist an einem weißen Flügel...

Mein Magen erhielt für die Strapazen des Tages ein feines dunkles Bier und einen riiiesenhaften Kartoffelpuffer mit Apfelmus.

Um den angefangen Abend nicht sinnlos verstreichen zu lassen, bekam ich eine Einführung in deutscher Geschichte und wurde auch gleich zu den wichtigsten Bauten in Berlin geführt.



Da das Luxushotel Adlon hohen Besuch erwartete und somit keine "Laufkundschaft" duldete, geplanten Kaffee in der Lounge unserer eigenen Unterkunft.
Und es war kein Kaffee sondern Prosecco. Dafür gabe es noch eine Kleinigkeit zu essen und 4 weitere Stunden Unterhaltung.

Da auch für morgen kein Plan existiert, wurde mal Frühstück für 9 Uhr ausgemacht. Wer kommt, kommt, wer nicht, kommt später...
Ein Abmachung, deren einzige Sinnhaftigkeit es ist, uns zumindest die Möglichkeit zu geben einander beim Frühstück zu treffen :-)

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