Donnerstag, 29. Oktober 2009

Für meinen Mann, der jeden Tag zu etwas Besonderem macht. Der mich liebt und mir das Gefühl gibt einzigartig zu sein.

Für meinen Gefährten, der mir die Welt von anderen Seiten zeigt. Der meinen Horizont erweitert und die Augen für Neues öffnet.

Für meinen Geliebten, der die Sehnsucht in mir weckt. Der mich zum Beben bringt und entschweben lässt in eine andere Welt.

Für meinen besten Freund, der für mich da ist, wenn ich ihn brauche. Der mich zum Lachen bringt und jede Träne mit mir teilt.

Für mein Herz.

Für Roel.

Sonntag, 25. Oktober 2009

Köln III

Nachdem Köln Versuch I gegen den Tag der deutschen Einheit geprallt ist und sich so etwas misslungen dargestellt hat, war Köln II von Anfang an zum Scheitern verurteilt und noch weniger von Erfolg gekrönt. Roel war krank und durfte das Wochenende daher in Bettnähe verbringen.
Gestern wollten wir es noch mal wagen und diesmal war ich der unsichere Faktor der Aktion Köln III. Donnerstag und Freitag versuchte die Grippe auch mich zu überwältigen, doch Samstag war dann die Welt wieder in Ordung und wir konnten unseren Tag beginnen.

Eine Autostunde von uns entfernt fanden wir ein spezielles Matratzen- und Schaumstoffgeschäft, welches unsere Berta komplett neu ausstattete.
Ein Augenschmaus für alle Sinne und schon wollen wir wieder ein Wochenende fern von zu Hause verbringen...

1x quer durch Köln, vorbei am berühmten Dom, hin zum großen Fluß. Dort fand sich, versteckt zwischen viel Industrie, ein kleines unscheinbares Gebäude, welches von unzähligen Kanus geschmückt wurde.
Kaum drinnen wurden Roels Augen auch schon groß und glänzend.
Schlafunterlagen, Karabiner, Seile, Handschuhe, Hauben, Jacken ... aaaalles was das Roelsche Herz begehrt.
Da stand ich nun zwischen Mammut, Jack Wolfskin und NorthFace und bekam eine Einführung in "wie erkenne ich eine wirklich gute Hose?" und "warum braucht ein Mann wirklich Fäustlinge um 110 €."

So erhöhten wir also den Tagesumsatz dieses Outdoorgeschäfts um gute 5% und setzten uns ins Auto um nun die Mitte Kölns anzupeilen.

GlobeTrotter hieß unser nächstes Ziel.
5 Etagen. Ein Wasserbecken zum Testen der Boote und der Taucherausrüstung. Ein Kälteraum um zu sehen welche Jacke bei -13°C noch wärmt und ein Regenraum der auch das letzte bisschen Goretex zum Vorschein bringt Was man hier auch kaufen konnte - ausprobieren war auf alle Fälle mit dabei. Rechnet man mit ungefähr 1 Stunde pro Etage kommt man auf die Zeit die wir ingesamt in diesem Himmelreich der Outdoorsportler verbracht haben.

Fleißig habe ich mich mit durch das Gewühl vom 4. Stock ins Erdgeschoß durchgearbeitet und dabei keine Hose ausgelassen, jeden Handschuh mit dem schon gekauften verglichen und für mich selbst nach Pullovern Ausschau gehalten. Alles mit dem Ergebnis nach 4 Etagen einen hungrigen Bären im Magen sitzen zu haben und immer noch einkaufsfrei zu sein, während Roel schon fröhlich mit zwei neuen Hosen durch die Gegend sprang.

Eine kleine Tank-Pause später machten wir uns also auf das Erdgeschoß und das 1. Unterdeck genauer zu besichtigen und ... wie könnte es anders sein, alles Gekauft noch einmal mit dem vor uns erscheinenden Angeboten zu vergleichen.
20 m vor der letzten Kasse - wie soll es auch anders sein - wars dann so weit und auch für mich fand sich wärmende Kleidung, die ab sofort meinen Körper nicht mehr verlassen darf.
So gut Mammut, Haglöfs und Co auch sind. NorthFace sind die einzigen, die auch Kleidung für Menschen der Größenordung "noch kleiner" sind.


Und für alle die sich jetzt fragen "warum braucht ein Mann Fäustlinge um 110 € ?" hier die Lösung:

Wenn es wirklich kalt ist, zieht man dicke Mammut Fäustlinge an.
Wenn es nicht so kalt ist, aber nass, dann zieht man die Mammut Regenschutz-Fäustlinge an. Wenn es etwas kalt ist und noch dazu nass, zieht man dünne Handschuhe an und die Mammut Regenschutz-Fäustlinge.
Wenn es sehr kalt ist und noch dazu ganz furchtbar nass, dann zieht mann die Mammut Fäustlinge an und darüber die Mammut Regenschutz-Fäustlinge. Da man mit den Mammut Fäutlingen aber kaum noch etwas angreifen kann, haben die Mammut Regenschutz-Fäustlinge eine rotes Band, dass sich selbst noch mit der Faust zuziehen lässt und somit weder Kalt noch Nass zu den Händen kommen.
Hört es dann auf nass zu sein, zieht man an dem zusätzlich befestigten schwarzen Bändchen und - oh Wunder - das rote Band löst sich und man kann die Mammut Regenschutz-Fäustlinge wieder ausziehen.

Und wenn euch interessiert was wir noch wunderbares gekauft haben, dann lest am besten auch noch die nächste Geschichte. :)

Das Comeback des besten Österreich-Export aller Zeiten

Fußballprofi Daytona ist back in Action!

Von unserem Auflug nach Köln haben wir natürlich auch Daytona etwas mitgebracht. Einen knallroten Gymnastikball mit 75 cm Durchmesser. Ein wahrer Fußballtraum :)

Nachdem unser letzter Ball von bösartigen Stallbesitzern und deren Hunden getötet wurde, haben wir den Kauf eines neuen Balles nun viele Monate hinausgeschoben.
Nun waren wir nicht sicher, ob Daytona das beliebte Spiel mit dem Ball wiedererkennen würde oder wir das Training von vorne beginnen sollten.
Gut, das wir unser Mädchen haben, den die hat uns die Antwort auf dem Silbertablett präsentiert.
Kaum waren Ball und Pferd beide frei in der Halle unterwegs startete unser sie auch schon den Turbo und wirbelte im Galopp auf das rote Glück zu. In ihrer Begeisterung schleuderte sie den Ball quer durch die Halle und sich selbst gleich in die Luft.

Und vor Schreck ins Eck gedrückt: Ein plötzlich ziemlich kleiner Roel der Versuchte möglichst nicht durch schnelle Bewegungen entdeckt zu werden.

Leckerli brauchte es an diesem Abend nicht. Daytona war mehr als beglückt durch unser Mitbringsel und spielte den Ball quer durch die Halle, drängte uns immer wieder ab und wurde sogar richtig grantig, wenn man den Ball aufhob um ihn an einem günstigeren Platz wieder ins Rollen zu bringen.

So kamen wir in die Freude Daytonas Emotion in Motion zu sehen. Das ein Pferd lachen und sogar vor Freude strahlen kann sei hiermit bewiesen.

Als wir es schafften, sie dazu zu bringen, auch uns etwas an ihrem lustigen Spiel teilhaben zu lassen, starteten wir dann ein kleines Fußballmatch.
Roel auf der einen Seite, ich auf der anderen und Daytona in der Mitte. Ziel des Spiels war es den Ball zu ergattern.

Der Ball rollte her, rollte hin, wieder her und wieder hin und zog jedes Mal Daytona hinten drein. Doch dann wurde es ihr zu bunt und the one and only Flying Daytona startete eine große Offensiv-Aktion im Trab. Und da ging der Ball auch schon an die gegnerische Pferdschaft über.
Die Menge tobte und nahm die Kugel gleich wieder in Gewahrsam.
Runde 2 ging an die Eltern der jungen Nachwuchshoffnung, die dann aber "aus Versehen" einen viel zu leicht gespielten Ball, blöder Weise direkt zu den Beinen, der schon etwas zermürbten anderen Spielerhälfte, laufen lies.
Umso schneller war Runde 3 haushoch verloren. Ein unerwarteter Trabangriff jagte dem Ballhüter mehr Angst als erwartet ein und der Ball wurde kurzerhand freigegeben.

Wir endeten also mit 2:1 für Daytona. Wetten für das nächste Spiel werden angenommen.

Samstag, 10. Oktober 2009

Bilder der letzen Ausflüge

Walking on the Slackline



Roel, der Mann mit dem Strohhut




Rik, Kranich wider Willen



Ich




Nein, ich hab natürlich auch was geleistet.

Slackline special:

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Kindermund

Mittwoch = Trainingstag (zumindest alle 2 Wochen)

So waren Daytona und ich heute wieder in Aachen um Davids Ergrauung voran zu treiben.
Wie sooft gingen wir auch heute vorher noch eine Runde um den Block, damit das Schrittgehen nicht ganz so langweilig ist.
Keine 50 m gegangen, da stürmte auch schon ein ganzer Kindergarten auf uns zu.

"Ein Pferd!"

Daytona vergaß seltsamerweise plötzlich vor dem kleinen Anhänger Angst zu haben, der sie doch jedesmal bedroht. Etwas verdutzt blieb sie neben dem Zaun, der die Kinder von der Straße trennte, stehen.

"Wie heißt denn das Pferd?"

Tja... Was sag ich denn jetzt. "Daytona" können die Zwerge sicherlich nicht aussprechen und eigentlich habe ich jetzt auch keine Lust den Namen die nächsten 5 Minuten lang zu erklären.

"Prinzessin!" (ist doch mindestens genauso wahr oder?)

"Boooah!!! Prinzessin? Warum heißt es denn Prinzessin?"

Verdammt. Doch Namen erklären.

"Weil sie sich wie eine Prinzessin benimmt."

Das dürfte funktioniert haben, denn gleich wurde der Wunsch breit, die Prinzessin zu streicheln.
Daytona beobachtete den Postboten und die Frau auf der anderen Straßenseite und war an dem Dutzend Kinder neben ihr eigentlich reilich wenig interessiert. Ich wollte sie daher nicht zwingen mit diesen unspektakulären Gschöpfen Kontakt aufzunehmen, wenn sie das nicht wollte.

"Wenn sie das auch gerne möchte, dürft ihr sie berühren. Dazu müsst ihr eine Hand ausstrecken, die Finger ganz lang machen und ein bisschen warten."

10 Hände schossen in unsere Richtung.
Daytona erbarmte sich und drehte den Kopf, um gleich danach jede Hand langsam und vorsichtig zu beriechen.

"Ich kenn mich schon ein bisschen aus mit Pferden!" - "Ich auch! Meine Schwester reitet nämlich schon. Die ist aber gerade erst 8 geworden."
Und schon begannen die Köpfe der Hände fachzusimpeln.


Ein Kind begann vor Freude zu quietschen, was Daytona dann doch nicht mehr so ganz gefiel. Ein kurzer Sprung auf die Seite und alle Kinder - nun 1 m weiter hinten - starrten mit großen Augen wieder auf uns her.

Nachdem wir kurz geklärt haben, dass quietschen neben Tieren aller Art nicht unbedingt das Beste ist, ergriffen wir langsam aber doch die Flucht. Einer weiteren Diskussion, warum das mittlerweile schon ausgerissene Moos nicht Daytona-tauglich ist, wollte ich unbedingt entgehen.


Wieviele Eltern sich heute wohl die Geschichte von "Prinzessin" anhören mussten....

Pferde sind halt doch die besseren Hunde

Wenn es eines gibt, was ich absolut nicht leiden kann bei der Arbeit mit Pferden, ist wenn sie nicht stehenbleiben können. Ich meine hier nicht, dass sie ihre Beine nicht bewegen, wenn sie angebunden sind, sondern, dass Pferde auch ohne irgendwo befestigt zu sein, stehenbleiben können sollten.

Daytona kann das. Grundsätzlich. Sie vergisst es nur manchmal. Und ja, heute war manchmal.

Ich wollte Daytonas Hufen eine Wasserkur verabreichen, da sie durch Staub und Sand schon sehr ausgetrocknet waren. Hierfür braucht man den Waschplatz. Nach unserem letzten Versuch diesen zu benützen (aufmerksame Leser wissen es), hatte Daytona ein Loch im Kopf, daher beschloss ich sie diesmal lieber nicht anzubinden.
Gehorsam war gefragt.

Vorne Wasser und hinten Wiese. Es braucht keine 3x um zu erraten, wofür sich Madam entschieden hat. Mama wurde böse. Kind lies die Ohren reumütig zur Seite kippen.

Nun wissen wir schon, mein Mädchen ist ein intelligentes und so weiß es auch, dass, wenn man hinter der Person mit dem Wasserschlauch steht, seltener nass wird.
Einen kurzen Wutausbruch später war dieses Thema auch erledigt.

Fluchtversuch Nummer 3 hieß schlichtweg "abdurchdiemitte!" und zwar meine Mitte. 650 kg die mich quasi überrollten. Ein naturkatastrophenartiges "die Mama ist böse, aber so richtig" schallte über die hügelige Landschaft.
171 cm Pferd schrumpften auf eine handvoll Nichts mit Hut zusammen und hüllten sich schützend in die übriggebliebenen Ohren.

Wie brav Daytona plötzlich stehen konnte...

Schnell war die Arbeit getan und Zwerg Nase sollte wieder nach Hause gehen um das Mittagessen einzunehmen. Ich ging also Richtung Stalltüre und rief nach Daytona.
Die, immer noch der Wiese zugewandt, setzte einen Blick auf, den ich bisher nur von Hunden kannte. Der Blick, der auf dem Gesicht der Vierbeiner erscheint, wenn das Hirn zu rattern anfängt und sie eifrig überlegen ganz schnell und schlimm mit irgendetwas mächtig grauslichem im Maul wegzulaufen, um sich dann voller Euphorie darüber zu freuen, dass Herrl oder Frauerl geekelt hinter her jagen.

Meine Warnsignale im Kopf schrillen los. Diesem Hund würde ich kaum hinterher kommen.

"Daytona! Her da!" Meine Stimme wurde tiefer und bestimmter. "Da her!"
Irgendetwas durchzuckte sie, als wolle sie schon den ersten Schritt Richtung Freiheit wagen, doch dann besann sich Daytona doch noch und drehte folgsam zu mir. Ohne mit einer Wimper zu zucken, trottete sie bei Fuß neben mir durch die Stallgasse und traute sich nicht einmal die anderen Pferde anszusehen.

35 m später hat das Nudelsieb verloren, was es gerade gelernt hatte. Heu lag schon in Daytonas Box und sie wußte keinen Grund es noch länger warten zu lassen.
Jedenfalls solange nicht, bis ich die Türe vor ihrer Nase zuschob.

Daytona ist allerdings bekanntlich ein Spezialist im Türen wieder aufmachen. Ein kleiner Stubs mit der Nase und schon schoss die Boxentür wieder zurück, die ich natürlich gleich wieder zu machte. Ein nettes Spiel, dass sich noch 2-3 mal wiederholte, bis Daytona etwas grantig wurde.

Nachdem ich ihr kurz erklärt hatte, dass sie sich bitte noch ein paar Minuten gedulden sollte, stand klein Lämmchen wieder ruhig auf der Stallgasse. Ich dreht mich also zum Kasten, um das Huföl zu ergreifen, da höre ich auch schon wieder eine Bewegung in den Scharnieren.

"Daytona!" Die rehgleichen Augen öffneten sich weit und die zarte Nase schob plötzlich die Boxentür laaangsam wieder zu, als hätte sie gar nichts anderes vorgehabt...

Dienstag, 6. Oktober 2009

Yoga für Anfänger

„Schließe die Augen und konzentriere dich auf dein Stirnchakra zwischen den Augenbrauen …“

Stirnchakra? Heute früh habe ich noch tiefe, böse Falte dazu gesagt! Aber in Ordnung, wenn mir dass zur inneren Ruhe hilft, dann sag ich jetzt Stirnchakra dazu.


Die erste Yogastunde war angelaufen und ich befand mich mitten drin.

In einem hohen, weißen Raum mit leichten Gewölben, die von 2 Stahlträgern gehalten wurden, lieg ich nun hier auf meinem Mättchen. Ein alter Holzboden unter mir spendet eine freundliche Atmosphäre, die von einmümmelnder Klangmusik unterstrichen wird. Bunte Matten, Decken, stimmungsbestimmendes Licht und eine angenehm zarte Duftnote bilden das positive i-Tüpfelchen und lassen mich sofort heimisch fühlen.


Die Stunde beginnt mit einfachen Bewußtseinsübungen, doch schon Übung Nummer 3 war ein Ding der Unmöglichkeit. „Lege Zeige-und Mittelfinger der rechten Hand auf den Daumen, halte dir damit die rechte Nasenseite zu und atme durch die linke Seite tief ein.“

Linke Seite? Ich hab keine Linke Seite. Das ist ein Blindgänger und nur dazu da, der Welt vorzumachen, ich sei ein echter Mensch. Frauen meiner Sippe atmen grundsätzlich nur rechts!
„Nun atme wieder links aus, halte den Atem, verschließe links und atme rechts aus.“ Himmel! Jetzt weiß ich warum man das Meditation nennt. Wenn ich nur alle 4 min zum atmen komme, wundert es mich nicht, dass ich in einen tranceartigen Zustand verfalle.


Es folgen Sonnenanbeter 1 und 2 mit einschauendem Hund, schiefer Ebene, Cobra und vielen anderen unterhaltsamen Körperverrenkungen, die relativ leicht aus mir herausfließen. Beinah zu leicht, denn meine Finger sind immer noch kalt gefroren, doch allein die Streckung und Dehnung aller Muskeln lässt ein Gefühl des Wohlbefindens durch mich durchfließen.


Ich merke wie mein Körper mir Grenzen gibt. Bekannte, wie die unfassbar große Entfernung zu meinen Zehenspitzen, die sicherlich der zum Mond nahe kommt und unbekannte, wie meine untere Lendenwirbelsäule, die dem Ganzen äußerst skeptisch gegenüber steht.


Die Brücke, als Kind eine meiner Lieblingsübungen, gibt mir dann doch noch den Rest. Wie genau konnte ich früher minutenlang in dieser Haltung bleiben?? Nach ca. 80 Sekunden wollte mein Körper unter mir zusammenbrechen. Aber da fallen Gott-sei-Dank schon die erlösenden Worte.


Das mit Abstand anstrengendste war jedoch das Nachruhen des Körpers. Eingewickelt in eine flauschig warme Decke, mit geschlossenen Augen den Körper schwer werden lassen und dabei NICHT einschlafen. Und falls wir noch Zeit haben jonglieren wir mit unseren Füßen noch Kokosnüsse….



Alles in allem war die Yogastunde jedoch ein beeindruckendes Erlebnis, dass sich jetzt Woche für Woche wiederholen wird.

Damit es wieder heißen kann:


Guten Morgen liebes Stirnchakra, bitte sei so lieb und zieh dich nicht noch weiter in meine Haut…

Samstag, 3. Oktober 2009

Zeig mir deine Zunge und ich sag dir was du denkst

Als Daytona ungefähr 4 Jahre alt war, hat sie begonnen während des Trainings mit der Zunge zu spielen. Eine Unsitte, die auf Turnieren unerwünscht und zum Ansehen ein Graus ist.
Unwissende können beim Anblick der Zunge, die sich um den Trensenring schlingt, schnell auf den Gedanken kommen, dass hier Tierquälerei im Spiel ist, der Reiter das Pferd zwingt etwas zu tun und die Trense schon lang das Maul durchschnitten hat.

In Wahrheit ist es nichts davon, jedoch hat alles irgendwo einen Grund und den habe ich die letzen 3 Jahre versucht irgendwie herauszufinden.

Der 1. Versuch lag beim Wechseln der Trense und das war nach einigem Hin und Her auch ein richtiger Weg. Nun wissen wir, dass Daytona am liebsten nichts im Maul hat, was nicht kau- und essbar ist. Ein Umstieg zu dünnen, äußerst maulfreundlichen Gebissen hat erste Abhilfe geschafft.

Versuch Nummer 2 war der Tier- bzw. der Zahnarzt. 2 Wolfszähne befanden sich genau da, wo meine Trense unbedingt Platz haben wollten und verursachten verständlicher Weise schmerzen.
Somit durfte sich Daytona ihrem ersten Zahnarztbesuch unterziehen, der mit einem fluchenden, schwitzenden, aber erfolgreichen Arzt endete.

Das Problem war nun so weit aus der Welt geschafft, als dass Daytona ihre Zunge die meiste Zeit im Maul behalten konnte. Die meiste Zeit, aber nicht immer....

Wie das nunmal so ist, zwischen meiner Prinzessin und ihrer Mama. Wir lernen uns jeden Tag neu kennen und zwar nicht nur den jeweils anderen sonder auch uns selbst. Wie auch letzte Woche.
Ein neues Training (ja ich war wiedereinmal motiviert) sollte her und Daytona besser reagieren, also durfte unser Trainingszaum im Kasten hängen bleiben und der Spielzaum konnte seiner Bestimmung wieder gerecht werden. Ich wollte Daytona nur mit Halsring reiten und die Zügel Richtung Hirn nur zur Hinweiserkennung einsetzen.

Kaum waren wir fest am Werken war es auch schon geschehen. Schwup da war die Zunge wieder. Rosa und nass wie eh und je.
Mir war immer schon der Verdacht nahe, dass Daytona auch unter psychischer Anstrengung ihr Geschmacksfetzerl zum Vorschein bringt. Tja... was soll ich sagen:

Wußtet ihr, dass ich bei konzentriertem Training mit der Zunge an der Innenseite meiner Wange spiele? ...

Soviel zum Spiegel meinerselbst.

Ein Besuch im Zoo - oh oh oh oh

Samstag.
Der einzige Tag der Woche, an dem Roel und ich gemeinsam produktiv sein können und anstehende Erledigungen hinter uns bringen.

Nachdem uns bei den letzten Wochenenden immer Besuch, Festivals oder sonstige Freuden den Weg versperrt hatten, machten wir uns diesen Samstag auf die weite Reise nach Köln, um dort Berta mit einer neuen Matratze und uns mit guter Outdoorkleidung auf den neuesten Stand zu bringen.

Leider hilft alle Motivation nicht, wenn man das am Tag der deutschen Einheit versucht...

Bemerkt haben wir das allerdings erst als wir vor verschlossenen Türen standen. Nungut. Einmal in Köln wollten wir auch nicht einfach wieder nach Hause fahren. Was gibts da schöneres als ein Schild auf dem "Zoo" steht?! Für mich sicherlich nichts :)

Also fanden wir uns wenig später im zoologischen Garten Köln wieder und durchstreiften die Großstadtwildnis.
Anscheinend auch der perfekte Tag dafür. Dieser außerordentlich moderne und ordentliche Zoo präsentierte höchst aktive Tiere - wir konnten bis auf den Mähnenwolf alles sehen - die noch dazu auch mächtig gesprächig waren.

So begegnete uns ein junger Elefant, der durch lautes Schreien und balancieren auf einem Baumstamm die Aufmerksamkeit seiner Tanten bekommen wollte, die jedoch an dem absolut winzigsten Elefantenkind weit und breit mehr entzücken fanden und nur kurz zurücktrompeteten. Das hat der Künstler auch versucht. Mehr als ein kleines Fiepen hat seinen Rüssel allerdings nicht verlassen, somit blieb er beim Schreien.

Nilpferde die sich unter Wasser etwas zu nah gekommen sein dürften und sich über der Wasseroberfläche gegenseitig die Meinung sagten und aufgeregte Giraffen die während der Demonstration eines eleganten Galopps auch noch etwas zu Erzählen hatten.

Die lautesten aller Tiere waren allerdings eine Horde stinkender Paviane, die im Einbahnsystem um ihre Insel liefen, kurz den Nachwuchs sicherten und sich im nächsten Moment mit Gebrüll attackierten.
Auch die Vögel im Frack liesen alle Besucher wissen, dass, auch wenn die Fütterungszeit erst 1,5 Stunden später war, der Hunger schon lang Einzug gehalten hatte.

Alles in allem ein erlebnisreicher Tag mit lehrreichem Hintergrund. Wann hört man sonst schon einen Roel vor Freude mit den Affen singen?