Dienstag, 6. Oktober 2009

Yoga für Anfänger

„Schließe die Augen und konzentriere dich auf dein Stirnchakra zwischen den Augenbrauen …“

Stirnchakra? Heute früh habe ich noch tiefe, böse Falte dazu gesagt! Aber in Ordnung, wenn mir dass zur inneren Ruhe hilft, dann sag ich jetzt Stirnchakra dazu.


Die erste Yogastunde war angelaufen und ich befand mich mitten drin.

In einem hohen, weißen Raum mit leichten Gewölben, die von 2 Stahlträgern gehalten wurden, lieg ich nun hier auf meinem Mättchen. Ein alter Holzboden unter mir spendet eine freundliche Atmosphäre, die von einmümmelnder Klangmusik unterstrichen wird. Bunte Matten, Decken, stimmungsbestimmendes Licht und eine angenehm zarte Duftnote bilden das positive i-Tüpfelchen und lassen mich sofort heimisch fühlen.


Die Stunde beginnt mit einfachen Bewußtseinsübungen, doch schon Übung Nummer 3 war ein Ding der Unmöglichkeit. „Lege Zeige-und Mittelfinger der rechten Hand auf den Daumen, halte dir damit die rechte Nasenseite zu und atme durch die linke Seite tief ein.“

Linke Seite? Ich hab keine Linke Seite. Das ist ein Blindgänger und nur dazu da, der Welt vorzumachen, ich sei ein echter Mensch. Frauen meiner Sippe atmen grundsätzlich nur rechts!
„Nun atme wieder links aus, halte den Atem, verschließe links und atme rechts aus.“ Himmel! Jetzt weiß ich warum man das Meditation nennt. Wenn ich nur alle 4 min zum atmen komme, wundert es mich nicht, dass ich in einen tranceartigen Zustand verfalle.


Es folgen Sonnenanbeter 1 und 2 mit einschauendem Hund, schiefer Ebene, Cobra und vielen anderen unterhaltsamen Körperverrenkungen, die relativ leicht aus mir herausfließen. Beinah zu leicht, denn meine Finger sind immer noch kalt gefroren, doch allein die Streckung und Dehnung aller Muskeln lässt ein Gefühl des Wohlbefindens durch mich durchfließen.


Ich merke wie mein Körper mir Grenzen gibt. Bekannte, wie die unfassbar große Entfernung zu meinen Zehenspitzen, die sicherlich der zum Mond nahe kommt und unbekannte, wie meine untere Lendenwirbelsäule, die dem Ganzen äußerst skeptisch gegenüber steht.


Die Brücke, als Kind eine meiner Lieblingsübungen, gibt mir dann doch noch den Rest. Wie genau konnte ich früher minutenlang in dieser Haltung bleiben?? Nach ca. 80 Sekunden wollte mein Körper unter mir zusammenbrechen. Aber da fallen Gott-sei-Dank schon die erlösenden Worte.


Das mit Abstand anstrengendste war jedoch das Nachruhen des Körpers. Eingewickelt in eine flauschig warme Decke, mit geschlossenen Augen den Körper schwer werden lassen und dabei NICHT einschlafen. Und falls wir noch Zeit haben jonglieren wir mit unseren Füßen noch Kokosnüsse….



Alles in allem war die Yogastunde jedoch ein beeindruckendes Erlebnis, dass sich jetzt Woche für Woche wiederholen wird.

Damit es wieder heißen kann:


Guten Morgen liebes Stirnchakra, bitte sei so lieb und zieh dich nicht noch weiter in meine Haut…

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