Samstag, 3. Oktober 2009

Zeig mir deine Zunge und ich sag dir was du denkst

Als Daytona ungefähr 4 Jahre alt war, hat sie begonnen während des Trainings mit der Zunge zu spielen. Eine Unsitte, die auf Turnieren unerwünscht und zum Ansehen ein Graus ist.
Unwissende können beim Anblick der Zunge, die sich um den Trensenring schlingt, schnell auf den Gedanken kommen, dass hier Tierquälerei im Spiel ist, der Reiter das Pferd zwingt etwas zu tun und die Trense schon lang das Maul durchschnitten hat.

In Wahrheit ist es nichts davon, jedoch hat alles irgendwo einen Grund und den habe ich die letzen 3 Jahre versucht irgendwie herauszufinden.

Der 1. Versuch lag beim Wechseln der Trense und das war nach einigem Hin und Her auch ein richtiger Weg. Nun wissen wir, dass Daytona am liebsten nichts im Maul hat, was nicht kau- und essbar ist. Ein Umstieg zu dünnen, äußerst maulfreundlichen Gebissen hat erste Abhilfe geschafft.

Versuch Nummer 2 war der Tier- bzw. der Zahnarzt. 2 Wolfszähne befanden sich genau da, wo meine Trense unbedingt Platz haben wollten und verursachten verständlicher Weise schmerzen.
Somit durfte sich Daytona ihrem ersten Zahnarztbesuch unterziehen, der mit einem fluchenden, schwitzenden, aber erfolgreichen Arzt endete.

Das Problem war nun so weit aus der Welt geschafft, als dass Daytona ihre Zunge die meiste Zeit im Maul behalten konnte. Die meiste Zeit, aber nicht immer....

Wie das nunmal so ist, zwischen meiner Prinzessin und ihrer Mama. Wir lernen uns jeden Tag neu kennen und zwar nicht nur den jeweils anderen sonder auch uns selbst. Wie auch letzte Woche.
Ein neues Training (ja ich war wiedereinmal motiviert) sollte her und Daytona besser reagieren, also durfte unser Trainingszaum im Kasten hängen bleiben und der Spielzaum konnte seiner Bestimmung wieder gerecht werden. Ich wollte Daytona nur mit Halsring reiten und die Zügel Richtung Hirn nur zur Hinweiserkennung einsetzen.

Kaum waren wir fest am Werken war es auch schon geschehen. Schwup da war die Zunge wieder. Rosa und nass wie eh und je.
Mir war immer schon der Verdacht nahe, dass Daytona auch unter psychischer Anstrengung ihr Geschmacksfetzerl zum Vorschein bringt. Tja... was soll ich sagen:

Wußtet ihr, dass ich bei konzentriertem Training mit der Zunge an der Innenseite meiner Wange spiele? ...

Soviel zum Spiegel meinerselbst.

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