Mittwoch, 2. Dezember 2009
Als Daytona piaffieren lernte ODER Ein Storch auf 4 Beinen
Will man Madam Daytona von und zu ich-will-heut-nicht nach dem Eingang noch ein wenig weiterführen, geht das genau so lange gut, wie der Zügel lang ist. Sobald man nämlich dessen Ende erreicht hat, sollte man sich umdrehen und erkundigen ob es dem werten Fräulein möglich wäre einen Schritt nach vorne zu machen. Dieses, in seiner unendlichen Güte, streckt den Hals.
Wir haben somit noch einmal 30 cm gewonnen, was uns - genau genommen - aber nicht einen Millimeter weiter bringt.
Um bei der jungen Prinzessin kein Minderwertigkeitsgefühl aufkommen zu lassen und somit unnötig Zorn auf sich zu ziehen, ist es ratsam jeden neuen Weg Schulter an Schulter zu beginnen.
Also zurück auf die Ausgangsposition und von da mit neuem Elan in die Halle.
Nein, natürlich ändert das nichts an ihrer Haltung. Weder an der psychischen, noch an der physischen, aber man wird ja wohl noch probieren dürfen.
Und weil wir ja keine Unmenschen sind, versuchen wir den gleichen Schmäh nochmal. Daytona drückt ihre Begeisterung mit zurückgelegten Ohren und gefletschten Zähnen aus. Ja, mein Pferd kann die Zähne fletschen. Wer's nicht glaubt, soll versuchen sie in die Halle zu führen.
Irgendwann kriegen wir die böse Rübe dann aber doch zu fassen und das lustige Stöckchen in der Hand überredet sie, mit uns zu gehen.
Da das Einparken an der Bank zum rückenschonenden Aufsitzen bei weniger positiv gelaunten Daytonas grundsätzlich ein Kampf ist, der mit 2 wutschnaubenden Gesichtern endet, haben wir ein Ablenkmanöver, welches auf gleich die Motivation ein wenig anregen soll.
Daytona lernt piaffieren.
Piaffieren setzt vorraus, dass das Pferd die Beine beim Gehen vom Boden abhebt und nicht wie ein gelähmtes Känguruh im Sand entlang schleift.
Also beginnen wir mit einer einfachen Übung:
Wir stellen uns ruhig und gleichmäßig auf alle 4 Füße. Der Blick nach vorne. Die Konzentration in der Mitte und der nächste Wutausbruch bitte ganz weit hinten im Narrenkastl versteckt.
Nun tippt der Trainer dem anvertrauten Pferd leicht mit einer Gerte auf ein Hinterbein.
WAFFFF!
Gerte weg. Kopf in der Mitte. Konzentration gleichmäßig auf den Trainer verteilt und der Wutausbruch ganz vorne.
Dieses und ähnliche Szenarien vor gut einem Jahr...
Nun sind wir aber älter und wenn schon nicht weiser, dann zumindest etwas fauler. Daytona tritt somit immer noch wie wild auf den Boden, sobald sich die Gerte nur nähert, aber zumindest musste sie dafür das Bein heben und verlangt auch schon eine Belohnung dafür.
Mit ein wenig Übung konnten wir das wütende Treten abschwächen und in ein motzendes Schweifschlagen umwandeln.
1 kg Karotten später lässt auch das Schweifschlagen nach und Daytona lernt den unterschied zwischen Bein hoch (lift) = guuuut und Bein ohne Erlaubnis wieder runter = neeeein!
Etwas verkrampft aber dem Gemüse zu liebe bleibt also das gefragte Bein nun auch schon 1-2 Sekunden oben (zumindest jedes 10. Mal).
Daytona ist bekannt für zwei Dinge.
Zum Ersten ist sie unglaublich intelligent. Sie merkt sich alles sofort und bis ins kleinste Detail.
Und zum Zweiten ist Daytona unglaublich verfressen. Sie frisst immer alles sofort und bis zum kleinesten Teil.
Genau diese beiden Eigenschaften sind perfekt für jeden Trainer, denn sie sind daran schuld, dass Daytona die Beine kurze Zeit später schon hochheben wollte, wenn ich nur daran dachte das Zeichen zu geben. Und die Frequenz in der es uns gelang das Bein auch oben zu halten konnte stark gesteigert werden.
Der erste Schritt zur Piaff ist also getan!
Naja. Theoretisch.
Die vorher erwähnten Eigenschaften sind nämlich auch leider dafür verantwortlich, dass Daytona zu jeder Aufgabenstellung ganz individuelle und nie gesehene Lösungsvorschläge bietet.
In diesem Fall lautet die Lösung
Ein Storch auf 4 Beinen und ist eine Yogaübung des großen erhabenen Meisters .... Daytona.
Bevor unser Hirn der angehörigen Hand sagen kann, dass diese die Gerte an das Pferdebein legen soll, zieht das gut trainierte Pferd schon das Bein hoch bis zu dem Bauch und erkennt, dass das Obenbleiben der gewünschte Part ist. Für diese sportliche Höchstleistung verlangt Meister-Prinzessin Madam Daytona das orangene Verdienstzeichen des Stalls ihrer Heimat (= Karotte). Im Wissen, dass das Absetzen des Beines eine falsche Handlung ist, solange Anerkennung und Lob (= Karotte) noch nicht den Zielort erreicht haben, bleibt eines der 4 Enden storchenartig nach oben gezogen.
Das Trainerhirn hat mittlerweile den Befehl an die Hand auf halben Weg abgefangen und überlegt diesen jetzt umzuformulieren.
Vergeudete Zeit für den fleißigen Storch, äh Schüler.
Die Übung wurde vorbildlich ausgeführt und verlangt nun endlich nach Respekt (= Karotte). Also biegt sich der lange Hals samt schweren Kopf in die Richtung des Trainers, welche auch die Seite des gehobenen Beines ist. Selbst überrascht von der seltsamen Körperhaltung berührt nun Daytonas Nase das Storchenbein und fertig ist Yogaübung.
Wer sich nun traut Respekt, Lob, Anerkennung und das orangene Verdienstzeichen (= viele Karotten) zu verleihen, sollte gut auf die Finger aufpassen, den in dieser Stellung kann man nicht mehr von der flachen Hand essen.
Dienstag, 17. November 2009
post OP
Nach einem eher spärlichem Frühstück wurde sie auch schon wieder in einen sanften Schlaf gelegt. Das dazu verwendete Mittel löste bei meinem kleinen Mädchen ungeplante Zuckungen der Lippen aus, was das sonst so stolze Ross nun eher wie einen kleinen Trauerkloß wirken ließ.
Nach einer zusätzlichen Lokalanästhesie, konnten dann auch schon die Gewächse im Ohr entfernt werden. Geduldig lies Daytona alles über sich ergehen und war nach wenigen Minuten alle 3 Störenfriede los.
Wir haben die Sedierung gleich genutzt um die jährliche Zahnkontrolle durchzuführen, die meiner Maus absolut gar nicht recht ist. Auch heute nicht. Sedierung hin oder her. Gekämpft wird, wo gekämpft werden muss. Aber weil wir ja naturverbunde Futterverwerter sind, mussten keine gröberen Veränderungen durchgeführt werden und auch dieser Eingriff war nach wenigen Minuten zufriedenstellend beendet und der große Kopf sackte wieder müde nach unten.
Der Tierarzt verlies den Ort des Geschehens wieder, doch Mamas Arbeit fing jetzt erst so richtig an. Mit Tee, Frühstück und Buch ausgestattet, eingewickelt in 5 Schichten "Warm" machte ich es mir in der Boxentür gemütlich und begann ein Brötchen zu schmieren.
So schnell konnte ich gar nicht schauen, wie die Sedierung bei Daytona plötzlich an Wirkung verlor und die große Nase meinem Brot unaufhörlich folgte. Also dann doch kein Frühstück...
Ich schob die Tasche mit dem Futter weg und began Daytona mein Buch vorzulesen.
Die kontrollierte erst, ob man nun vielleicht dieses Ding essen könnte, oder ob Mama noch irgendetwas in ihrem Mund versteckt hielt, bis der schwere Kopf irgendwann die Suche aufgab und sich auf meinem abstützte.
Da saßen wir also. Müde. Hungrig. Gestapelt.
Mit der Zeit liesen die Medikamente nach und die warme Nase wurde wieder etwas munterer. Kostete meine Stirn, bließ mir ins Gesicht, kuschelte sich an meine Schulter.
War an diesem weichen, lieben Näschen wirklich noch mein Pferd dran?
4 Kapitel lang lauschte Daytona mehr oder weniger geduldig meinen Niederländisch-Kenntnissen. Sichtlich unbeeindruckt, aber zufrieden nicht alleine zu sein.
Dass sie dank der schönen Zähne wieder staubsaugerartig essen kann, hat sie schon bewiesen. Nun warte ich nur noch ob sie dank des verbesserten Hörens, auch wieder folgen kann...
Montag, 16. November 2009
News of my life
Sonntag, 8. November 2009
London 2010
Und wie man sieht, ist der Weg zu den olympischen Spielen London 2010 mittlerweile nur noch halb so weit :)
... und JA ich weiß, dass Daytona auf dem 1. Bild aussieht wie ein Schulpferd. Das braucht sie aber bitte nicht selbst zu hören!!!!
Samstag, 7. November 2009
Daytonas Training zum Aufnahmetest
Wir wollen unserem Mädchen diesbezüglich nicht im Weg stehen, sondern ihr helfen ihre Träume zu verwirklichen.
Also waren wir wieder brav am Trainieren.
Was dabei rausgekommen ist, seht ihr im neuen Video (rechts).
Ich bitte die Qualität zu entschuldigen - es ist ein Handyvideo....
Sobald ich einmal dran denke, die Kamera mit zu nehmen und dann noch dran denke sie zu benutzen, folgt ein besseres Video.
Donnerstag, 5. November 2009
kollektiver Krankenstand
So versuche ich schon seit gut 15 Jahren nur mit halbsoviel Luft wie jeder andere Mensch zu überleben. Ein nicht sehr leichtes Unterfangen, aber mit viel frischer Luft und wenig Bewegung, kann man täglich relativ fest mit einem Morgen rechnen.
Nachdem ich nun aber festgestellt habe, dass sich "wenig Bewegung" und ein Leben mit Roel absolut nicht vereinbaren lassen, muss gegen meine innerlich verbaute Nase etwas getan werden.
Aus diesem Grund hab ich in einem Augenblick überschüssiger Motivation beschlossen, mich am 12.November unters Messer zu legen.
Mein kleines Mädchen hat da schon eine bessere Nase, dafür hat sie es aber etwas auf den Ohren. Auf dem Linken um genau zu sein und zwar Equines Sarkoid. Ein oberflächlicher Hautkrebs, der bei Pferden sehr häufig vorkommt, immer gutmütig ist, aber nie schön. Daytona wurde mit diesem wunderbaren Teil gleich häufiger gesegnet. Einmal auf dem Bauch, was aber niemand sieht, weil keiner, außer mir, dort auch nur in die Nähe kommt und ein 2. Mal im Ohr. Dort ist dieses Gewächs nun schon gut 3 cm hoch, mit einem Durchmesser von 1,5 cm.
Bis jetzt waren wir fest der Meinung, dass man zur Entfernung eine Vollnarkose veranlassen müsse, was bei Pferden nicht gerade unkompliziert ist. Da dieses Ding Daytona jedoch nicht großartig beeinträchtig (sie hört so und so nur das, was sie hören will), viel mir die Entscheidung gegen eine Operation sehr leicht.
Nun haben wir jedoch einen Tierarzt, der den Krebs in schwerer Sedierung entfernen kann, was wir nun ausnutzen und gleich auch die Zähne kontrollieren lassen.
Riechen, hören und essen werden somit innerhalb der nächsten 2 Wochen bei uns komplet revolutioniert.
Donnerstag, 29. Oktober 2009
Für meinen Gefährten, der mir die Welt von anderen Seiten zeigt. Der meinen Horizont erweitert und die Augen für Neues öffnet.
Für meinen Geliebten, der die Sehnsucht in mir weckt. Der mich zum Beben bringt und entschweben lässt in eine andere Welt.
Für meinen besten Freund, der für mich da ist, wenn ich ihn brauche. Der mich zum Lachen bringt und jede Träne mit mir teilt.
Für mein Herz.
Für Roel.
Sonntag, 25. Oktober 2009
Köln III
Nachdem Köln Versuch I gegen den Tag der deutschen Einheit geprallt ist und sich so etwas misslungen dargestellt hat, war Köln II von Anfang an zum Scheitern verurteilt und noch weniger von Erfolg gekrönt. Roel war krank und durfte das Wochenende daher in Bettnähe verbringen.
Gestern wollten wir es noch mal wagen und diesmal war ich der unsichere Faktor der Aktion Köln III. Donnerstag und Freitag versuchte die Grippe auch mich zu überwältigen, doch Samstag war dann die Welt wieder in Ordung und wir konnten unseren Tag beginnen.
Eine Autostunde von uns entfernt fanden wir ein spezielles Matratzen- und Schaumstoffgeschäft, welches unsere Berta komplett neu ausstattete.
Ein Augenschmaus für alle Sinne und schon wollen wir wieder ein Wochenende fern von zu Hause verbringen...
1x quer durch Köln, vorbei am berühmten Dom, hin zum großen Fluß. Dort fand sich, versteckt zwischen viel Industrie, ein kleines unscheinbares Gebäude, welches von unzähligen Kanus geschmückt wurde.
Kaum drinnen wurden Roels Augen auch schon groß und glänzend.
Schlafunterlagen, Karabiner, Seile, Handschuhe, Hauben, Jacken ... aaaalles was das Roelsche Herz begehrt.
Da stand ich nun zwischen Mammut, Jack Wolfskin und NorthFace und bekam eine Einführung in "wie erkenne ich eine wirklich gute Hose?" und "warum braucht ein Mann wirklich Fäustlinge um 110 €."
So erhöhten wir also den Tagesumsatz dieses Outdoorgeschäfts um gute 5% und setzten uns ins Auto um nun die Mitte Kölns anzupeilen.
GlobeTrotter hieß unser nächstes Ziel.
5 Etagen. Ein Wasserbecken zum Testen der Boote und der Taucherausrüstung. Ein Kälteraum um zu sehen welche Jacke bei -13°C noch wärmt und ein Regenraum der auch das letzte bisschen Goretex zum Vorschein bringt Was man hier auch kaufen konnte - ausprobieren war auf alle Fälle mit dabei. Rechnet man mit ungefähr 1 Stunde pro Etage kommt man auf die Zeit die wir ingesamt in diesem Himmelreich der Outdoorsportler verbracht haben.
Fleißig habe ich mich mit durch das Gewühl vom 4. Stock ins Erdgeschoß durchgearbeitet und dabei keine Hose ausgelassen, jeden Handschuh mit dem schon gekauften verglichen und für mich selbst nach Pullovern Ausschau gehalten. Alles mit dem Ergebnis nach 4 Etagen einen hungrigen Bären im Magen sitzen zu haben und immer noch einkaufsfrei zu sein, während Roel schon fröhlich mit zwei neuen Hosen durch die Gegend sprang.
Eine kleine Tank-Pause später machten wir uns also auf das Erdgeschoß und das 1. Unterdeck genauer zu besichtigen und ... wie könnte es anders sein, alles Gekauft noch einmal mit dem vor uns erscheinenden Angeboten zu vergleichen.
20 m vor der letzten Kasse - wie soll es auch anders sein - wars dann so weit und auch für mich fand sich wärmende Kleidung, die ab sofort meinen Körper nicht mehr verlassen darf.
So gut Mammut, Haglöfs und Co auch sind. NorthFace sind die einzigen, die auch Kleidung für Menschen der Größenordung "noch kleiner" sind.
Und für alle die sich jetzt fragen "warum braucht ein Mann Fäustlinge um 110 € ?" hier die Lösung:
Wenn es wirklich kalt ist, zieht man dicke Mammut Fäustlinge an.
Wenn es nicht so kalt ist, aber nass, dann zieht man die Mammut Regenschutz-Fäustlinge an. Wenn es etwas kalt ist und noch dazu nass, zieht man dünne Handschuhe an und die Mammut Regenschutz-Fäustlinge.
Wenn es sehr kalt ist und noch dazu ganz furchtbar nass, dann zieht mann die Mammut Fäustlinge an und darüber die Mammut Regenschutz-Fäustlinge. Da man mit den Mammut Fäutlingen aber kaum noch etwas angreifen kann, haben die Mammut Regenschutz-Fäustlinge eine rotes Band, dass sich selbst noch mit der Faust zuziehen lässt und somit weder Kalt noch Nass zu den Händen kommen.
Hört es dann auf nass zu sein, zieht man an dem zusätzlich befestigten schwarzen Bändchen und - oh Wunder - das rote Band löst sich und man kann die Mammut Regenschutz-Fäustlinge wieder ausziehen.
Und wenn euch interessiert was wir noch wunderbares gekauft haben, dann lest am besten auch noch die nächste Geschichte. :)
Das Comeback des besten Österreich-Export aller Zeiten
Von unserem Auflug nach Köln haben wir natürlich auch Daytona etwas mitgebracht. Einen knallroten Gymnastikball mit 75 cm Durchmesser. Ein wahrer Fußballtraum :)
Nachdem unser letzter Ball von bösartigen Stallbesitzern und deren Hunden getötet wurde, haben wir den Kauf eines neuen Balles nun viele Monate hinausgeschoben.
Nun waren wir nicht sicher, ob Daytona das beliebte Spiel mit dem Ball wiedererkennen würde oder wir das Training von vorne beginnen sollten.
Gut, das wir unser Mädchen haben, den die hat uns die Antwort auf dem Silbertablett präsentiert.
Kaum waren Ball und Pferd beide frei in der Halle unterwegs startete unser sie auch schon den Turbo und wirbelte im Galopp auf das rote Glück zu. In ihrer Begeisterung schleuderte sie den Ball quer durch die Halle und sich selbst gleich in die Luft.
Und vor Schreck ins Eck gedrückt: Ein plötzlich ziemlich kleiner Roel der Versuchte möglichst nicht durch schnelle Bewegungen entdeckt zu werden.
Leckerli brauchte es an diesem Abend nicht. Daytona war mehr als beglückt durch unser Mitbringsel und spielte den Ball quer durch die Halle, drängte uns immer wieder ab und wurde sogar richtig grantig, wenn man den Ball aufhob um ihn an einem günstigeren Platz wieder ins Rollen zu bringen.
So kamen wir in die Freude Daytonas Emotion in Motion zu sehen. Das ein Pferd lachen und sogar vor Freude strahlen kann sei hiermit bewiesen.
Als wir es schafften, sie dazu zu bringen, auch uns etwas an ihrem lustigen Spiel teilhaben zu lassen, starteten wir dann ein kleines Fußballmatch.
Roel auf der einen Seite, ich auf der anderen und Daytona in der Mitte. Ziel des Spiels war es den Ball zu ergattern.
Der Ball rollte her, rollte hin, wieder her und wieder hin und zog jedes Mal Daytona hinten drein. Doch dann wurde es ihr zu bunt und the one and only Flying Daytona startete eine große Offensiv-Aktion im Trab. Und da ging der Ball auch schon an die gegnerische Pferdschaft über.
Die Menge tobte und nahm die Kugel gleich wieder in Gewahrsam.
Runde 2 ging an die Eltern der jungen Nachwuchshoffnung, die dann aber "aus Versehen" einen viel zu leicht gespielten Ball, blöder Weise direkt zu den Beinen, der schon etwas zermürbten anderen Spielerhälfte, laufen lies.
Umso schneller war Runde 3 haushoch verloren. Ein unerwarteter Trabangriff jagte dem Ballhüter mehr Angst als erwartet ein und der Ball wurde kurzerhand freigegeben.
Wir endeten also mit 2:1 für Daytona. Wetten für das nächste Spiel werden angenommen.
Samstag, 10. Oktober 2009
Mittwoch, 7. Oktober 2009
Kindermund
So waren Daytona und ich heute wieder in Aachen um Davids Ergrauung voran zu treiben.
Wie sooft gingen wir auch heute vorher noch eine Runde um den Block, damit das Schrittgehen nicht ganz so langweilig ist.
Keine 50 m gegangen, da stürmte auch schon ein ganzer Kindergarten auf uns zu.
"Ein Pferd!"
Daytona vergaß seltsamerweise plötzlich vor dem kleinen Anhänger Angst zu haben, der sie doch jedesmal bedroht. Etwas verdutzt blieb sie neben dem Zaun, der die Kinder von der Straße trennte, stehen.
"Wie heißt denn das Pferd?"
Tja... Was sag ich denn jetzt. "Daytona" können die Zwerge sicherlich nicht aussprechen und eigentlich habe ich jetzt auch keine Lust den Namen die nächsten 5 Minuten lang zu erklären.
"Prinzessin!" (ist doch mindestens genauso wahr oder?)
"Boooah!!! Prinzessin? Warum heißt es denn Prinzessin?"
Verdammt. Doch Namen erklären.
"Weil sie sich wie eine Prinzessin benimmt."
Das dürfte funktioniert haben, denn gleich wurde der Wunsch breit, die Prinzessin zu streicheln.
Daytona beobachtete den Postboten und die Frau auf der anderen Straßenseite und war an dem Dutzend Kinder neben ihr eigentlich reilich wenig interessiert. Ich wollte sie daher nicht zwingen mit diesen unspektakulären Gschöpfen Kontakt aufzunehmen, wenn sie das nicht wollte.
"Wenn sie das auch gerne möchte, dürft ihr sie berühren. Dazu müsst ihr eine Hand ausstrecken, die Finger ganz lang machen und ein bisschen warten."
10 Hände schossen in unsere Richtung.
Daytona erbarmte sich und drehte den Kopf, um gleich danach jede Hand langsam und vorsichtig zu beriechen.
"Ich kenn mich schon ein bisschen aus mit Pferden!" - "Ich auch! Meine Schwester reitet nämlich schon. Die ist aber gerade erst 8 geworden."
Und schon begannen die Köpfe der Hände fachzusimpeln.
Ein Kind begann vor Freude zu quietschen, was Daytona dann doch nicht mehr so ganz gefiel. Ein kurzer Sprung auf die Seite und alle Kinder - nun 1 m weiter hinten - starrten mit großen Augen wieder auf uns her.
Nachdem wir kurz geklärt haben, dass quietschen neben Tieren aller Art nicht unbedingt das Beste ist, ergriffen wir langsam aber doch die Flucht. Einer weiteren Diskussion, warum das mittlerweile schon ausgerissene Moos nicht Daytona-tauglich ist, wollte ich unbedingt entgehen.
Wieviele Eltern sich heute wohl die Geschichte von "Prinzessin" anhören mussten....
Pferde sind halt doch die besseren Hunde
Daytona kann das. Grundsätzlich. Sie vergisst es nur manchmal. Und ja, heute war manchmal.
Ich wollte Daytonas Hufen eine Wasserkur verabreichen, da sie durch Staub und Sand schon sehr ausgetrocknet waren. Hierfür braucht man den Waschplatz. Nach unserem letzten Versuch diesen zu benützen (aufmerksame Leser wissen es), hatte Daytona ein Loch im Kopf, daher beschloss ich sie diesmal lieber nicht anzubinden.
Gehorsam war gefragt.
Vorne Wasser und hinten Wiese. Es braucht keine 3x um zu erraten, wofür sich Madam entschieden hat. Mama wurde böse. Kind lies die Ohren reumütig zur Seite kippen.
Nun wissen wir schon, mein Mädchen ist ein intelligentes und so weiß es auch, dass, wenn man hinter der Person mit dem Wasserschlauch steht, seltener nass wird.
Einen kurzen Wutausbruch später war dieses Thema auch erledigt.
Fluchtversuch Nummer 3 hieß schlichtweg "abdurchdiemitte!" und zwar meine Mitte. 650 kg die mich quasi überrollten. Ein naturkatastrophenartiges "die Mama ist böse, aber so richtig" schallte über die hügelige Landschaft.
171 cm Pferd schrumpften auf eine handvoll Nichts mit Hut zusammen und hüllten sich schützend in die übriggebliebenen Ohren.
Wie brav Daytona plötzlich stehen konnte...
Schnell war die Arbeit getan und Zwerg Nase sollte wieder nach Hause gehen um das Mittagessen einzunehmen. Ich ging also Richtung Stalltüre und rief nach Daytona.
Die, immer noch der Wiese zugewandt, setzte einen Blick auf, den ich bisher nur von Hunden kannte. Der Blick, der auf dem Gesicht der Vierbeiner erscheint, wenn das Hirn zu rattern anfängt und sie eifrig überlegen ganz schnell und schlimm mit irgendetwas mächtig grauslichem im Maul wegzulaufen, um sich dann voller Euphorie darüber zu freuen, dass Herrl oder Frauerl geekelt hinter her jagen.
Meine Warnsignale im Kopf schrillen los. Diesem Hund würde ich kaum hinterher kommen.
"Daytona! Her da!" Meine Stimme wurde tiefer und bestimmter. "Da her!"
Irgendetwas durchzuckte sie, als wolle sie schon den ersten Schritt Richtung Freiheit wagen, doch dann besann sich Daytona doch noch und drehte folgsam zu mir. Ohne mit einer Wimper zu zucken, trottete sie bei Fuß neben mir durch die Stallgasse und traute sich nicht einmal die anderen Pferde anszusehen.
35 m später hat das Nudelsieb verloren, was es gerade gelernt hatte. Heu lag schon in Daytonas Box und sie wußte keinen Grund es noch länger warten zu lassen.
Jedenfalls solange nicht, bis ich die Türe vor ihrer Nase zuschob.
Daytona ist allerdings bekanntlich ein Spezialist im Türen wieder aufmachen. Ein kleiner Stubs mit der Nase und schon schoss die Boxentür wieder zurück, die ich natürlich gleich wieder zu machte. Ein nettes Spiel, dass sich noch 2-3 mal wiederholte, bis Daytona etwas grantig wurde.
Nachdem ich ihr kurz erklärt hatte, dass sie sich bitte noch ein paar Minuten gedulden sollte, stand klein Lämmchen wieder ruhig auf der Stallgasse. Ich dreht mich also zum Kasten, um das Huföl zu ergreifen, da höre ich auch schon wieder eine Bewegung in den Scharnieren.
"Daytona!" Die rehgleichen Augen öffneten sich weit und die zarte Nase schob plötzlich die Boxentür laaangsam wieder zu, als hätte sie gar nichts anderes vorgehabt...
Dienstag, 6. Oktober 2009
Yoga für Anfänger
Stirnchakra? Heute früh habe ich noch tiefe, böse Falte dazu gesagt! Aber in Ordnung, wenn mir dass zur inneren Ruhe hilft, dann sag ich jetzt Stirnchakra dazu.
Die erste Yogastunde war angelaufen und ich befand mich mitten drin.
In einem hohen, weißen Raum mit leichten Gewölben, die von 2 Stahlträgern gehalten wurden, lieg ich nun hier auf meinem Mättchen. Ein alter Holzboden unter mir spendet eine freundliche Atmosphäre, die von einmümmelnder Klangmusik unterstrichen wird. Bunte Matten, Decken, stimmungsbestimmendes Licht und eine angenehm zarte Duftnote bilden das positive i-Tüpfelchen und lassen mich sofort heimisch fühlen.
Die Stunde beginnt mit einfachen Bewußtseinsübungen, doch schon Übung Nummer 3 war ein Ding der Unmöglichkeit. „Lege Zeige-und Mittelfinger der rechten Hand auf den Daumen, halte dir damit die rechte Nasenseite zu und atme durch die linke Seite tief ein.“
Linke Seite? Ich hab keine Linke Seite. Das ist ein Blindgänger und nur dazu da, der Welt vorzumachen, ich sei ein echter Mensch. Frauen meiner Sippe atmen grundsätzlich nur rechts!
„Nun atme wieder links aus, halte den Atem, verschließe links und atme rechts aus.“ Himmel! Jetzt weiß ich warum man das Meditation nennt. Wenn ich nur alle 4 min zum atmen komme, wundert es mich nicht, dass ich in einen tranceartigen Zustand verfalle.
Es folgen Sonnenanbeter 1 und 2 mit einschauendem Hund, schiefer Ebene, Cobra und vielen anderen unterhaltsamen Körperverrenkungen, die relativ leicht aus mir herausfließen. Beinah zu leicht, denn meine Finger sind immer noch kalt gefroren, doch allein die Streckung und Dehnung aller Muskeln lässt ein Gefühl des Wohlbefindens durch mich durchfließen.
Ich merke wie mein Körper mir Grenzen gibt. Bekannte, wie die unfassbar große Entfernung zu meinen Zehenspitzen, die sicherlich der zum Mond nahe kommt und unbekannte, wie meine untere Lendenwirbelsäule, die dem Ganzen äußerst skeptisch gegenüber steht.
Die Brücke, als Kind eine meiner Lieblingsübungen, gibt mir dann doch noch den Rest. Wie genau konnte ich früher minutenlang in dieser Haltung bleiben?? Nach ca. 80 Sekunden wollte mein Körper unter mir zusammenbrechen. Aber da fallen Gott-sei-Dank schon die erlösenden Worte.
Das mit Abstand anstrengendste war jedoch das Nachruhen des Körpers. Eingewickelt in eine flauschig warme Decke, mit geschlossenen Augen den Körper schwer werden lassen und dabei NICHT einschlafen. Und falls wir noch Zeit haben jonglieren wir mit unseren Füßen noch Kokosnüsse….
Alles in allem war die Yogastunde jedoch ein beeindruckendes Erlebnis, dass sich jetzt Woche für Woche wiederholen wird.
Damit es wieder heißen kann:
Guten Morgen liebes Stirnchakra, bitte sei so lieb und zieh dich nicht noch weiter in meine Haut…
Samstag, 3. Oktober 2009
Zeig mir deine Zunge und ich sag dir was du denkst
Unwissende können beim Anblick der Zunge, die sich um den Trensenring schlingt, schnell auf den Gedanken kommen, dass hier Tierquälerei im Spiel ist, der Reiter das Pferd zwingt etwas zu tun und die Trense schon lang das Maul durchschnitten hat.
In Wahrheit ist es nichts davon, jedoch hat alles irgendwo einen Grund und den habe ich die letzen 3 Jahre versucht irgendwie herauszufinden.
Der 1. Versuch lag beim Wechseln der Trense und das war nach einigem Hin und Her auch ein richtiger Weg. Nun wissen wir, dass Daytona am liebsten nichts im Maul hat, was nicht kau- und essbar ist. Ein Umstieg zu dünnen, äußerst maulfreundlichen Gebissen hat erste Abhilfe geschafft.
Versuch Nummer 2 war der Tier- bzw. der Zahnarzt. 2 Wolfszähne befanden sich genau da, wo meine Trense unbedingt Platz haben wollten und verursachten verständlicher Weise schmerzen.
Somit durfte sich Daytona ihrem ersten Zahnarztbesuch unterziehen, der mit einem fluchenden, schwitzenden, aber erfolgreichen Arzt endete.
Das Problem war nun so weit aus der Welt geschafft, als dass Daytona ihre Zunge die meiste Zeit im Maul behalten konnte. Die meiste Zeit, aber nicht immer....
Wie das nunmal so ist, zwischen meiner Prinzessin und ihrer Mama. Wir lernen uns jeden Tag neu kennen und zwar nicht nur den jeweils anderen sonder auch uns selbst. Wie auch letzte Woche.
Ein neues Training (ja ich war wiedereinmal motiviert) sollte her und Daytona besser reagieren, also durfte unser Trainingszaum im Kasten hängen bleiben und der Spielzaum konnte seiner Bestimmung wieder gerecht werden. Ich wollte Daytona nur mit Halsring reiten und die Zügel Richtung Hirn nur zur Hinweiserkennung einsetzen.
Kaum waren wir fest am Werken war es auch schon geschehen. Schwup da war die Zunge wieder. Rosa und nass wie eh und je.
Mir war immer schon der Verdacht nahe, dass Daytona auch unter psychischer Anstrengung ihr Geschmacksfetzerl zum Vorschein bringt. Tja... was soll ich sagen:
Wußtet ihr, dass ich bei konzentriertem Training mit der Zunge an der Innenseite meiner Wange spiele? ...
Soviel zum Spiegel meinerselbst.
Ein Besuch im Zoo - oh oh oh oh
Der einzige Tag der Woche, an dem Roel und ich gemeinsam produktiv sein können und anstehende Erledigungen hinter uns bringen.
Nachdem uns bei den letzten Wochenenden immer Besuch, Festivals oder sonstige Freuden den Weg versperrt hatten, machten wir uns diesen Samstag auf die weite Reise nach Köln, um dort Berta mit einer neuen Matratze und uns mit guter Outdoorkleidung auf den neuesten Stand zu bringen.
Leider hilft alle Motivation nicht, wenn man das am Tag der deutschen Einheit versucht...
Bemerkt haben wir das allerdings erst als wir vor verschlossenen Türen standen. Nungut. Einmal in Köln wollten wir auch nicht einfach wieder nach Hause fahren. Was gibts da schöneres als ein Schild auf dem "Zoo" steht?! Für mich sicherlich nichts :)
Also fanden wir uns wenig später im zoologischen Garten Köln wieder und durchstreiften die Großstadtwildnis.
Anscheinend auch der perfekte Tag dafür. Dieser außerordentlich moderne und ordentliche Zoo präsentierte höchst aktive Tiere - wir konnten bis auf den Mähnenwolf alles sehen - die noch dazu auch mächtig gesprächig waren.
So begegnete uns ein junger Elefant, der durch lautes Schreien und balancieren auf einem Baumstamm die Aufmerksamkeit seiner Tanten bekommen wollte, die jedoch an dem absolut winzigsten Elefantenkind weit und breit mehr entzücken fanden und nur kurz zurücktrompeteten. Das hat der Künstler auch versucht. Mehr als ein kleines Fiepen hat seinen Rüssel allerdings nicht verlassen, somit blieb er beim Schreien.
Nilpferde die sich unter Wasser etwas zu nah gekommen sein dürften und sich über der Wasseroberfläche gegenseitig die Meinung sagten und aufgeregte Giraffen die während der Demonstration eines eleganten Galopps auch noch etwas zu Erzählen hatten.
Die lautesten aller Tiere waren allerdings eine Horde stinkender Paviane, die im Einbahnsystem um ihre Insel liefen, kurz den Nachwuchs sicherten und sich im nächsten Moment mit Gebrüll attackierten.
Auch die Vögel im Frack liesen alle Besucher wissen, dass, auch wenn die Fütterungszeit erst 1,5 Stunden später war, der Hunger schon lang Einzug gehalten hatte.
Alles in allem ein erlebnisreicher Tag mit lehrreichem Hintergrund. Wann hört man sonst schon einen Roel vor Freude mit den Affen singen?
Montag, 7. September 2009
Kindermund
Die Tore wurden geöffnet und hunderte Kinder und Erwachsene düsten über so manchen Hindernisparcour, spielten Fußball oder übten sich im Fechten.
Zwischen all dem Gerangel fand folgendes Gespräch zwischen einem Trainer der Kaserne und einem kleinen Kind statt:
Trainer: Sprichst du Deutsch?
Kind: Nein.
Trainer: Sprichst du Französisch?
Kind:Das weiß ich noch nicht.
Freitag, 21. August 2009
Über die Freiheit
Bei 30°C kein leichtes Spiel für diese schweren Vögel, die nochdazu den Aufwind brauchen um in die Lüfte entschweben zu können.
Samstag, 8. August 2009
Sommerpause
Roel und ich treten zum 1. Mal so richtig den Urlaub an.
Die Reise geht - wie solls auch anders sein - nach Österreich.
Da aber Familien- / Freundebesuche wieder alles einnehmen würden und ich doch eigentlich Österreichwerbung betreiben muss, haben wir beschlossen alles auf ein Minimum zu reduzieren.
Hier unsere geplante Reiseroute, die nur bei sehr schlechtem Wetter etwas in die Städte verlegt wird.
Sa - So: Reise nach Österreich
So - Mo: Wieselburg .... Roels 1. Ausritt
Mo - Di: Ernst und Omi (wir lieben die Abwechslung *gg*)
Di - Mi: Omi + Philip + Etrachsee ... Eine Reise von Lockenhaus über Mürzzuschlag in die
schöne Steiermark
Mi - Do: Etrachsee (+ Robert) ... Wanderslust
Do - Fr: Reise zum Weißensee
Fr - ? : Schwimm-, Kletter-, Wandergenuss am Weißensee
? - ?: Salzburg
? - ? : Rückreise
Fotos, Berichte und andere Schwachsinnigkeiten wenn wir zurück sind.
Bis dahin.
TOT ZIENS
Dienstag, 4. August 2009
Andere Länder andere Sitten
Österreich lag dabei laut Medienberichten zufolge unter den Top 5.
Polen, Rumänien und noch ein paar Staaten wären noch arbeitswütiger und würden die fleißigen Österreicher noch übertreffen. Im Großen und Ganzen wurde Stolz vermittelt.
Stolz über den Fleiß und das Engagement der Österreicher. Genau das ist es auch, was sie in anderen Staaten als Arbeitnehmer so beliebt macht.
Natürlich wurde auch die Lebensqualität angesprochen, die man hat, wenn man außer arbeitet auch noch arbeitet, aber welchem echten Österreicher interessiert das schon?
Schwenken wir hinüber zu unseren Lieblingsnachbarn. Deutschland liegt in der wunderschönen Statistik irgendwo ... hinter Österreich. Den Medien zufolge würde ich jetzt das gute Mittelfeld schätzen.
Nicht unter dem Durchschnitt, aber die Top 5 mehr als knapp verfehlt.
Und hier spiegelt sich nun die Moral der Deutschen wieder. Die Radiosender vermittelten, dass Deutschland im Schnitt über 41 Wochenstunden arbeitet und das obwohlschon überall Kurzarbeit angesagt ist. Hier dürfte die eingeschränkte Arbeit demnach nicht von dem großen Schock "Wirtschaftskrise" sondern doch eher von dem erschreckenden Ergebnis der Statistik ausgehen.
So wurden gleich zahlreiche Professoren und Wissenschafter eingeladen, die darüber diskutierten, wie furchtbar die Lebensqualität doch nachliese, wenn man sich dermaßen in die Arbeit stürzt.
Also wurden Gegenmaßnahmen besprochen und versucht diese unfassbare
Situation möglichst gleich abzuändern.
Dinge, die die Einstellung Deutschlands gegenüber Arbeit wunderbar unterstreichen.
Somit ist das interessanteste jeder Statistik immer noch die Reaktion darauf.
Samstag, 1. August 2009
Wenn Daytona keinen Schutzengel hat ... wer dann??
Nachdem sie sich im wärmsten und somit dreckigsten Eck ihrer Box gesuhlt hatte, wollte ich sie mit einer Dusche wieder ansehnlich gestalten.
Daytona war das dann irgendwie nicht so recht. Sie hat sich hingesetzt, den Haken aus der Wand gerissen (über dessen Qualität lässt sich vorzüglich streiten) und damit das zwitschernde Etwas in ihrem Kopf ausgeschalten.
Glück im Unglück!
Eine kleine Platzwunde und einige Abschürfungen, aber nichts zum Nähen und sowohl Schläfen als auch Augen wurden verschont.
Nachdem sich mein Zwerg nach der Desinfektion aber angestellt hat als wolle ich ihr auch noch das letzte bisschen Hirn aus dem Hohlraum klopfen, konnte ich die Wunde nicht weiter versorgen und eine Sicherheitsvariante musste her.
Das Ergebnis war folgendes:
Sieht zwar nicht besonders reizend aus und wird beim Entfernen verdammt weh tun, aber sie wollte es ja nicht anders.
Freitag, 31. Juli 2009
Jumping Point
Donnerstag, 30. Juli 2009
Verkehrssicherheitstraining
Während die meisten Menschen noch den Tiefschlaf fest in ihren Armen halten, ist die Natur schon lang auf den Beinen. Die Vögel zwitschern um die Wette, ein Habicht dreht stolz seine Kreise über den Baumwipfeln, Grillen zirpen bereits den 3. Satz ihres Konzertes und Kühe machen es sich schon zum 1. Verdauungsgang auf den weitläufigen Wiesen bequem.
Dies ist die beste Zeit des Tages. Die Luft ist reiner, der Wind weicher, die Geräusche klarer, die Düfte intensiver und die Sonne strahlender als zu jedem anderen Zeitpunkt.
Und wenn man das Herz weit aufmacht, dann hört man auch, dass die Zeit für einige Augenblicke den Atem anhält - nur um den Frieden, wie eine zarte Blume festzuhalten und vor dem Verwelken zu schützen.
Begibt man sich in dieser Stille in den Pferdestall, so kann man sich sicher sein, dass die freundlichen Augen schon erwartungsvoll Motivation versprühen, auch wenn sie gleichzeitig ein wenig um Frühstück bitten.
Die Augen die mir entgegenblicken unterstreichen diese Bitte durch Strecken jeder einzelnen Gliedmaße und einem lauten Stöhnen, welches gleich von einem heftigen Tritt gegen die Boxentür beendet wird.
2x pro Woche ist meine erste gute Tat am Tag, dass ich mein Kuschelmonster aus der Wohnung lasse und vor eine mit Heu gefüllten Scheibtruhe einfach wieder abstelle.
Während nun das mümmelnde Glück Halm für Halm im Umkreis von 2 m fein-säuberlich am Boden verteilt, habe ich genug Platz um dem wirklichen Frühstück einen netten Tisch zu bereiten.
Heute früh haben wir dann anstatt den Sattel die Longe und Wanderschuhe gepackt und die Schönheit der Natur auf uns wirken lassen.
Da wir natürlich nicht einfach unbekümmert durch die Welt spazieren können, sondern ständig unseren Horizont erweitern versuchen haben wir auch heute wieder einen Grund gefunden unseren Kopf anzustrengen.
Gestern waren es Kühe, die mit großen Augen, bunten Flecken und überströmender Energie auf uns zu galoppiert sind und Daytonas Nerven zu einem dünnen, strahlenden Faden geputzt haben.
Mamas Geschichte von der mutigen Prinzessin Daytona die all ihre Kräfte gesammelt hatte und couragiert den wilden, unbändigen Kühen die Meinung geschnaubt hat, hat sie dann aber doch wieder zu Boden kommen lassen und weiter Fluchtversuche - die ja doch nur wieder in Schulter runter / Popsch hoch Stellung enden - unterbunden.
Nachdem die Kühe um diese Uhrzeit aber lieber den Motor im Labmagen anwerfen als unwissende Stuten durch ihre Plumpheit zu schockieren, haben wir uns heute, wie es für 7-jährige Kinder üblich ist, in Straßenverkehrssicherheit geübt.
Gleich nach einigen hundert Metern muss eine nicht sehr große, jedoch umso wilder befahrene Straße überquert werden.
Gesittet und ruhig blieben wir so stehen, dass niemand über uns hinwegrollen konnte, wir aber trotzdem die Situation gut im Auge hatten.
Nun ist es doch eigentlich so, dass Pferde den magischen Rundumblick besitzen und nicht den Kopf bewegen müssen um nach links oder rechts sehen zu können, da ich aber gerne wissen will, dass Daytona wirklich konzentriert ist und nicht heimlich den Löwenzahn ansieht, der sich gegenüber unter dem Zaun herausquält, bat ich sie erst nach links zu sehen.
"Zuerst schauen wir nach links" (Mama schaut nach links)
"und dann ..." (Mama dreht den Kopf - Mama steht mit ihrer Nase an Daytonas Wange an, weil die
gespannt die Straße auf der linken Seite beobachtet.
"... und dann schauen wir nach rechts" (Daytona - als hätte sie heimlich einen Kurs besucht -
wendet sich zur rechten Straßenseite)
"... dann nochmal nach links" (2 Köpfe drehen sich in die besagte Richtung)
" und dann können wir über die Straße gehen"
Aufgabe eins hat dermaßen gut funktioniert, dass wir die positive Stimmung nutzen und gleich zu Aufgabe zwei schreiten. Das nochmalige Überqueren der Straße steht an.
"Aaalso: erst nach links" (2 Köpfe nach links; ein Auto passiert uns)
"und wenn dort nichts mehr kommt - schaut man nach rechts" (bevor Mama den Kopf soweit
hatte, war Daytona schon längst soweit)
"... ja wenn du denkst, du weißt schon wies geht: na dann sag doch was als nächstes kommt"
----
Na? Was denkt ihr was ist passiert?
----
Richtig! Daytona drehte den Kopf nach links.
Vögel verstummten. Kühe hörten auf zu kauen. Grillen unterbrachen ihr Konzert.
Denn Mama durchbrach jegliche Idylle mit schallendem Gelächter, in das Daytona mit einem vergnügtem Schnauben einstieg.
Und morgen lernen wir lesen. ; )
Montag, 27. Juli 2009
glühend, feurig, leidenschaftlich
Mit gedämpfter Stimme und leisem Brummen flüstern sie sich gegenseitig Liebesschwüre in die Ohren. Ungeniert. Vor allen Menschen.
Ihr heißer Atem lässt ihm eine Gänsehaut langsam, dafür umso intensiver den muskulösen Rücken hinunterlaufen. Diese wird mit zarten, liebevollen Küssen beantwortet und löst sogleich eine Flut
an leidenschaftlichen Körperkontakt aus.
Die Blicke ihrer Zuschauer scheinen die Beiden nicht zu stören. Im Gegenteil es wirkt als würden sie diese auch noch genießen.Der Puls erhöht sich. Ihre Augen schließen sich immer wieder genußvoll, während er mit wissenden Fingern ihren innigen Genuß nur noch intensiver macht.
Mit ihren zarten Lippen kostet sie jeden Millimeter seines Gesichtes, schmeckt den Duft seines Halses und inhaliert seinen Schatten. Jedesmal ausatmen scheint ihr eine Qual. Als würde sie jedesmal das wertvolle Gut, das unschätzbare Aroma ihres Gegenübers mit jedem Hauch ein Stück weit verlieren.
Unstillbare Sehnsucht. Liebevolle Momente. Intensive Zärtlichkeit.
Und dann kam Mami, löste Daytona von Roel und begann absolut unbeeindruckt zu satteln.
... ob die Bioresonanz vielleicht doch Auswirkungen hat?
Freitag, 24. Juli 2009
Het is gedaan!!!
1. Sergeant Roel Van Ginneken ist offiziell Sportausbildung der belgischen Armee, genauer gesagt in der Sportkaserne Eupen. :)
Nachdem um 10:30 mit großer Wahrscheinlichkeit das 1. Bier gezapft wurde, folgen freudige Fotos lieber ein anderes Mal.
Mittwoch, 22. Juli 2009
Vodoo und anderer Zauber
Medizinisch ist hier leider nichts zu machen.
Der Einsatz eines Fremdkörpers in die Gebärmutter zu Vortäuschung einer Schwangerschaft und eine Hormonbehandlung kommen nicht einmal als letzte Konsequenz in Frage.
Und eine Kastration kann bei Stuten zum Gegenteil führen und die armen Mädls dauerrossig machen.
Somit blieb mir nur der Schritt zur Alternativmedizin.
Die Homöopathie hat uns letztes Jahr leider schon etwas im Stich gelassen. So bat ich diesmal eine - wie Roel so schön sagt: "gekke Mevrouw" = etwas seltsame anmutende Dame - uns zu helfen.
Sie fragte nach Daytonas Lebensgeschichte und jede noch so kleine Eigenheit, nahm ihr Blut ab und erfreute uns heute mit Daytonas ersten Bioresonanztherapiestunde.
Nachdem das zu den Dingen gehört, an die man glauben kann ... oder auch nicht, wußte ich nicht so recht was auf mich zukommt und, was ja noch viel interessanter war: ob Daytona daran glauben würde.
Was dann geschah übertraf alle meine Erwartungen.
Daytona, die mich schon etwas verdutzt hatte, weil Sie die Therapeutin ohne große Begrüßung in die Box lies und sie eigentlich nicht weiter beachtete, war auch nicht gröber motiviert die riesigen Taschen und Gerätschaften näher in Augenschein zu nehmen, die nun ihre Box belagerten.
Doch als das kleine Deckchen (vl. 30 x 50 cm) auf ihren Rücken sollte, sprang die junge Dame wie wild durch die Box und nahm Reißaus aufs Paddock.
Ich holte sie (nun am Halfter) wieder in den Stall und wollte ihr die Decke noch einmal genauer zeigen. Daytona hatte daran allerdings kein Interesse. Bestürzt stieg und bockte sie und war plötzlich klatschnass geschwitzt. Sie versuchte uns nach allen Regeln der Kunst mitzuteilen, dass hier Gefahr lauerte.
Sie war jedoch die Einzige, die diese Gefahr sah.
Die Therapeutin selbst war auch etwas aus der Bahn geworfen. Es war das 1. Mal, dass sie eine solche Reaktion gesehen hatte.
Nur durch einen Trick (man verstecke böses Deckchen unter gutem Deckchen + Longiergurt) konnte unser kleiner Revoluzzer dazu bewegt werden etwas Kooperation zu zeigen.
Sie wurde verkabelt und die Therapie konnte beginnen.
Kaum 1 Minute später klappten Daytonas Ohren esel-like zur Seite, die Unterlippe wurde 3 cm länger und die Augen verkleinerten sich auf ein Minimum.
Die Entspannung konnte sie nicht mehr verbergen.
Über eine Stunde lang stand mein Mädchen also so da. Zwischendurch etwas genervt, weil die Fliegen ihr diese Ruhe nicht gönnen wollten, doch im Großen und Ganzen stand hier ein völlig verändertes Pferd vor mir.
In aller Öffentlichkeit kuschelte der nun mindestens um 20 cm längere Kopf sanft und liebevoll mit mir. Lies sich küssen und liebkosen. Und irgendwann ... wurde dann sogar die Begrüßung der Therapeutin nachgeholt, die sich sichtlich über die warme Nase in ihrem Gesicht freute.
Ich weiß nicht, ob es Daytona beim Bändigen ihrer Rosse hilft, oder ob wir zukünftig weniger Tierarztbesuche brauchen, aber ich weiß, dass ich mein Mädchen noch nie so innerlich ruhig und im Einklang mit sich selbst erlebt habe. Und eigentlich ist es doch genau das was man sich für sein Kind mehr als alles andere wünscht.
Mittwoch, 15. Juli 2009
Weihnachten, Ostern, 1. Mai und 4. Juli
Ich hab Roggenbrot gefunden! MIT: Kruste *freu*
Naja eigentlich sinds 70% Roggenmehl der Rest noch immer Weizen, aber zumindest kann man Butter draufstreichen ohne den Teller darunter einzufetten.
Also: alle Mann grooooßes Kreuz in den Kalender machen!!
Dienstag, 14. Juli 2009
Hausverwalter sein - ja das ist fein
So gibt es anscheinend unmengen Menschen die Tatsächlich aus Ihrem Auto aussteigen, bei Wind und Wetter zum Tor laufen, dieses per Schlüssel öffnen, um danach klitschnass wieder ins Auto zu sitzen und dieses ins geschützte Häuschen zu fahren.
Bei privaten Garagen und Einfahrten ist dies nun kein großes Thema. Vor allem bei alten oder schmalen Toren, besteht gar nicht die Möglichkeit hier die Bequemlichkeit eines Handsenders einzubauen, aber bei Tiefgaragen, die mit Empfängern ausgestattet sind, ist dies schon verwunderlich.
Somit durfte ich mich nun ein wenig mit dem Kauf von Handsendern beschäftigen.
Gar kein leichtes Unterfangen!
Man muss hierzu a) wissen welcher Empfänger eingebaut ist - wozu man aber vor Ort sein sollte oder b) einen Mieter finden, der seinen Handsender zumindest einmal zum Anschauen aus der Hand gibt.
Das Internet hat schon sehr nette Möglichkeiten und so ist bald ein guter Handsendershop gefunden. Nun gibt es allerdings ungefähr 486972 verschiedene Firmen die diese Dinger herstellen.
Nimmt man nun den günstigsten, den in Herzerlform, den größten - der nicht verloren gehen kann, oder den mit den meisten Knöpfen.
Gut. So leicht ist es natürlich nicht.
Wenn man nicht den korrekten Namen des gewünschten Dings kennt, so sollte man zumindest wissen, welche Farbe das Gehäuse des Utensils hat. Dann folgen Knopfanzahl und ... sehr entscheident für den weiteren Verlauf: die Knopffarbe.
Die Knopffarbe ist das Alles-entscheidende-über-drüber-wichtig-dings.
Dachte ich bis vor kurzem zumindest...
Nachdem der letzte Kauf nicht den gewünschten Erfolg gebracht hatte. Musste ich nach mühevollem herumtelefonieren auch den letzten möglichen Punkt der Unterscheidung genau ausforschen. - Das LED-Licht.
Kaum zu glauben aber war:
Ob das kleine grüne, gelbe, rote, grau, orange, oder blaue Knöpfchen auf dem herzförmigen, trapezartigen, dreieckigen, runden, breite, langen oder kleinen, blauen, grauen, roten, weißen oder rosanen Kästchen funktioniert, hängt schlußendlich davon ab, ob das kleine Lämpchen rot
... oder grün leuchtet.
Montag, 13. Juli 2009
Nur ein lästiges Pferd ist ein gesundes Pferd
Da ich gerade in Österreich war und ein Anruf nur eines bedeuten konnte, fing mein Herz schon vorsichtshalber wie wild zu schlagen an. Und es hatte recht.
Ein Anruf aus der Heimat, genauergesagt aus Daytonas Heimat.
Meine Prinzessin wollte ihre Mami sehen und zwar gleich! Obwohl sie 6 Stunden lang die Wiese unsicher gemacht hat, lag sie nun da. Eingerollt und auf den Bauch blickend. Schmerzverzerrte Augen blickten zu den Personen rings um sie.
Sie hat nun mal ein Gefühl dafür, wann Mami nicht kommt, weil sie einfach schon viel zu Müde ist und wann Mami nicht kommt, weil sie sich irgendwo anders amüsiert.
Müde ist o.k. - amüsante Unterhaltung wird nicht genehmigt.
Also greifen wir zu dem alten Hausmittelchen "Kolik", weil DA kommt die Mami immer und dann ist sie gaaaanz lang da und küsst und kuschelt und erzählt Geschichten und nachdem Prinzessin ja krank ist, darf sie das dann auch in der Öffentlichkeit zulassen...
Nur hatte ich diesmal keine Möglichkeit ihr den Bauch zu kraulen.
Stattdessen durfte ich in der Eisenstädter Nacht darauf warten, einen Anruf vom Tierarzt zu bekommen.
Die Minuten dauerten bestimmt ganze Stunden. Tage, Wochen und Monate vergingen bis ich gegen halb 11 endlich den ersehnten Anruf erhielt.
Diagnose: Madam hat eine Verstopfungskolik versucht, nachdem Gras aber fluscht und nicht stopft, war der Mist trotz starkem Wasserentzug immer noch rutschig genug um den Darm nicht gröber zu belasten.
Also hat Daytona Plan B ergriffen, ihre Rosse genutzt und mit den daraus resultierenden umständlichen Bewegungen den hinteren Dickdarmbereich ins Becken verlagert.
Eine nicht akut lebensbedrohliche, aber dennoch sehr gefährliche Geschichte.
Ein leichtes Schmerzmittel zur Entspannung und ein durchblutungsanregendes Mittelchen wurden ihr eingeflößt und dann hieß es joggen und warten.
Erst 2 Stunden später waren beide Medikamente wieder wirkungslos und erst dann würden wir wissen, ob es wieder einmal Richtung Klinik gehen würde.
Alle Maßnahmen mein Herz wieder in Gang zu bringen wurden getroffen. Roel tanzte sogar Walzer! Doch erst um 1 Uhr nachts kam das endgültige Ergebnis.
Sie zeigt keine Schmerzen mehr, bettelt aber schon wieder nach Futter. - Ein gutes Zeichen.
Nur ein lästiges Pferd ist ein gesundes Pferd!
Wir suchen jetzt intensiv nach alternativer Medizin die unsere Prinzessin von den Rossebeschwerden etwas befreit und ihr somit auch Plan B nimmt, denn nur dann können wir den geplanten Österreich-Urlaub im August auch antreten...
Mittwoch, 8. Juli 2009
Geschichten aus dem Leben
Er: Oh Schatz! Du hast aber kalte Füße!
Sie: Und deine sind rau. Die solltest du wieder einmal pflegen.
Er: Schatz? ... Ich hab Socken an.
Samstag, 20. Juni 2009
Da steppt der Bär!
Auf der einzig relevanten Zufahrtsstraße zu Eupen und dem aufteilendem Kreisverkehr danach übergeben Bauern ihre Rechnung an die Welt. 20 cent pro Liter Milch dürfte anscheinend nicht alle Kosten decken - sie wollen 40 cent.
Alles gut und schön, aber in Eupen?
War diese Demonstration nicht in Brüssel geplant? Das es hier zwar einen Mittelpunkt gibt, dieser aber weit entfernt vom Mittelpunkt der Welt oder dem aller wichtigen Entscheidungen ist, das dürfte diesen netten Menschen entgangen sein.
Also gondeln sie seit gut 1 Woche meinen Heimweg auf und ab. Gut beschützt von der Polizei, die es nicht der Mühe wert findet, ein entsprechendes Taferl auf die Autobahn zu stellen, dass es nicht ratsam ist eine Autobahnabfahrt zu nehmen, die in einem Stau endet.
Für alle die an dieser Demonstration nicht so viel Interesse zeigen, können auch Ihren Beitrag zu Welt leisten und zumindest ihr letztes Mahl übergeben.
Die 2. und somit letzte Straße die durch Eupen führt und mir gleichzeitig den Weg nach Hause weist ist nämlich durch ein überdimensionales Kirmes, samt Hochschaubahn und Karussell, versperrt.
Karneval ist in unseren Breiten ja schon seit ca. 2 Wochen um, also muss der nächste Trubel her. Und was feiert man so zwischen 19. und 23. Juni? Richtig! Nikolaus! ... Nikolaus? Ja. Anscheinend. Denn das Nikolaus-Kirmes ist unüberhörbar.
Ich darf also nun zum einkaufen einmal UM die ganze Stadt herum, über den letzten Bauernhof (der ist ja derzeit eh bewohnerfrei), über schlaglochgeprägte Feldwege und in den Stau hinein zum Geschäft fahren. Man hat ja sonst nichts wichtiges zu tun...
Damit aber auch zukünftig für meine Unterhaltung gesorgt wird, haben wir nächstes Wochenende den Eupen Music Marathon, der genau zwischen Straße 1 und Straße 2 stattfinden wird (ratet mal, wo die Parkplätze sein werden...), knapp gefolgt von Summer in the City. Ein Kultur- und Musikprogramm, das garantiert, dass bis mitte September jedes Wochenende von Tumult und Trubel geprägt sein wird.
Und schon vermiss ich Karneval wieder...
Dienstag, 16. Juni 2009
Bikinifigur?
Montag, 15. Juni 2009
think positiv
Er juckt, er tut weh, er entstellt mich, aber er zeigt mir auch an, wann ich zuviel Stress habe und wann mein Gesundheitszustand zu schwächeln beginnt.
Somit haben wir langsam aber doch so etwas wie eine mehr oder weniger friedliche WG gebildet.
Mit ca 8 Jahren habe ich eine Allergie auf jegliches Metall bekommen, dass durch meinen Körper - bzw. durch meine Ohren - geschoben wird. Ein paar Jahre später habe ich erfahren, dass im Ohr wichtige Punkte sitzen, die für mein psychisches Wohlbefinden zuständig sind.
Nett von mir, dass ich mich vor äußeren Einflüssen schütze.
Noch ein paar Jahre später habe ich dankenswerter Weise auch eine Allergie gegen Pflaster entwickelt. Eine Angabe die in Krankenhäusern lebensnotwendig ist (wenn sie auch ab und zu ignoriert wird), da man einen Hautausschlag um eine Injektion herum nur äußerst schlecht kratzen kann. Großer Vorteil an der Geschichte: ich hab eine sensationelle Ausrede wieder auf Kinderpflaster umzusteigen :)
Ungefähr im Jahr 2004, es waren ja mittlerweile einige ereignislose Jahre vergangen, meinte mein werter Körper auch eine Allergie gegen eines der wichtigsten Dinge im Leben zu bilden - gegen die Sonne. Ist ja nicht so, als könnte man die brauchen.
Da unsere Welt aber nicht unbedingt gesünder wird und den Umweltaktivisten im Jahre Schnee niemand zuhören wollte, wird die Sonne immer gefährlicher und die Chance gröbere Hautschäden davon zu tragen immer größer.
Wie schön, dass ich auch hierfür die passende Lösung gefunden habe. Ich geh auf wie ein Schwamm bevor die Sonne Zeit hat sich in meine Haut zu fressen.
Und heute haben wir den Gipfel aller Möglichkeiten erreicht. Man kombiniere Herpes mit Pflaster und bekomme ein grandioses Produkt - ein Herpespflaster.
Spitzenteil, dass zwar die Erkrankung nicht mildert, vor Ausbruch nicht schützt, aber die Übertragung imens erschwert.
Nur blöd, wenn nach der 15. Anwendung der Körper beschließt seine Kreativität auszuspielen und die Ultimative Herpes-Pflaster-Allergie erfindet.
Sonntag, 14. Juni 2009
Wenn man das Kind zum Lernen zwingt, geht es deswegen nicht lieber in die Schule
Wir spazierten eine Runde, die wir schon einmal mit Roel gewandert sind und Roel mit Daytona und seinem Papa auch schon einmal in die Gegenrichtung marschiert ist.
In der Mitte des Weges müssen wir einen Bach, über eine schmale, ungefederte Metallbrücke, queren.
Bis jetzt war das kein Problem. Beim 1. Mal wußte Daytona nicht was ihr blühen würde und trottete seelenruhig hinter Papa und Mama her. Erst als sie mit allen 4 Füße auf der Brücke war und diese ihren hallenden Metallgesang hören lies, hatte sie es plötzlich eilig. Durch die schnellere Bewegung wurde das Geräusch gedoch lauter und hallte noch mehr. - Also noch mehr Stress - doch wir schafften es.
Beim 2. Mal wanderte sie in die Gegenrichtung, dachte nicht gröber nach und stand ehe sie es sich versehen konnte wieder im Metalltonregen.
Heute, war sie etwas klüger und blieb 50 cm vor der Brücke einfach stehen.
Was macht man, wenn ein Pferd nur noch rückwärts aber nicht nach vorne will?
Nun ... viele Reiter - und hier sind nicht nur unerfahrene Neulinge sondern auch anerkannte Trainer und Reiter auf internationalem Niveau gemeint - würden jetzt solange hinten draufschlagen bis das Ding unter dem Sattel aufgibt und einen Satz nach vorne macht.
Das ist natürlich eine Möglichkeit. Man erzeuge Angst vor Gerte und/oder Reiter, die größer ist, als die Angst vor dem Neuen.
Doch was lernt das Pferd daraus? Was passiert, wenn ein anderer Reiter oben sitzt?
Wir sind lange vor dieser Brücke gestanden und haben sie genauestens beobachtet, ob sie uns vielleicht entgegenspringt.
Das hat sie nicht getan.
Also wußten wir: Davorstehen ist ungefährlich.
Ich konnte es somit wagen, mich aus dem Sattel zu schwingen und meine Postition als Mami und Schutzschild einnehmen.
Viele Leute passierten uns. Einige wollte uns helfen oder gaben kluge Ratschläge.
Doch es war kurz nach 12 Uhr. Der Tag war noch jung und es bestand für mich keinerlei Grund, warum Daytona innerhalb der nächsten 10 min über die Brücke gehen sollte.
Ich ging also ans Ende des Zügels, weg von Daytona. Verzweifelte Blicke trafen mich und fragten hin und wieder, ob wir nicht einfach umdrehen könnten.
Doch ich stand nur da und wartete.
Irgendwann konnte sich mein Mädchen dazu aufraffen zu mir zu kommen, um, über meine Schulter hinweg, die Brücke genauer anzusehen.
Ein paar Mal ging sie dann doch noch zurück und wieder vor, bis sie irgendwann einmal mit einem Bein austestete was passiert, wenn es auf dem Metall steht.
Die Brücke stürzte nicht ein, sie stand nicht auf und biss Daytona in die Nase und auch sonst passierte eigentlich nichts grauenvolles.
Also folgte, nach ein paar weiteren Malen zurück und vor, der 2. Fuß.
Auch jetzt war die einzige Folge nur, dass Mami sich freute. - ein gutes Zeichen.
Somit konnten Fuß 3 und 4 auch noch laaangsam auf die Brücke gezogen werden und bevor sie wußte was passiert ist, stand Daytona plötzlich auf halben Weg zum anderen Ufer.
Der große Pferdekopf lehnte sich leicht gegen mich und wagte es nicht zu atmen, aber Daytona stand mit losem Zügel da und wollte nicht die Flucht ergreifen.
Auch die 2. Hälfte des Weges, gingen wir in bewußt gesetzten Schritten, langsam und sicher über die Brücke.
Keine Angst, wenig Stress und viiiel viel Vertrauen.
Wir werden die Brückenüberquerung sicherlich noch ein 2-3 Mal in dieser Kindervariante durchführen müssen, bis wir ohne zögern darüber gehen, aber Daytona wird es von sich aus tun. Sie wird lernen, dass man Mama vertrauen kann und wird, so wie heute, stolz auf sich selbst sein, weil sie etwas geschafft und bezwungen hat, vor dem sie Angst hatte.
Vielleicht geht mein Pferd nicht, wie solche die es MÜSSEN, gleich über jedes Hindernis, doch zumindest bewältigt sie solche, die wir schon kennen gelernt haben, in der absolut sichersten Variante.
Ruhig und stressfrei.
Samstag, 13. Juni 2009
unser kleiner Zoo
Also machen wir uns auf sie wieder zum Glanzfleck zu putzen. Noch ist sie ein Frechdachs mit Hummeln im Hintern, doch sobald sie merkt, dass heute Springen angesagt ist, wird sie bald zum Angsthasen.
Mühsam nähert sich das Eichhörnchen den Hindernissen, um kurz vor dem Absprung stehen zu bleiben und wie der Ochs vorm Berg die gefährliche Plane unter dem Sprung anzustarren.
Auch beim 2. Versuch nähert sie sich nur im schneckentempo, doch sie überwindet ihren inneren Schweinehund und mit dem Mut eines Löwens, überwinden wir dann das Hindernis noch - in der Manier eines Frosches. Daytona, stolz wie ein Pfau, lässt gleich danach die Sau so richtig raus.
Nun ist die Angst überwunden und sie fühlt sich im Parcours wie ein Fisch im Wasser. Die restlichen Aufgaben löst sie, wie wir es gewohnt sind dann auch eher wie ein Elefant im Porzellanladen.
Während wir trainiert haben, hat ihr Papa schon viele gute Dinge in Daytonas Box versteckt.
Doch für meinen schlauen Fuchs kein Problem, sie findet alles sofort. Wenn allerdings das Nachbarpferd beim Essen zuschaut, wird sie wild wie ein Stier und würde wohl am liebsten sagen: Ich glaub mich tritt ein Pferd! Uns gegenüber bleibt sie aber ruhig und schaut uns aus ihren Rehaugen an wie ein Unschuldslamm.
Donnerstag, 11. Juni 2009
Trainer und Trainierter
David, der dafür berühmt ist Pferde mit Hirn, Herz und Verstand zu trainieren und sie zu motivieren anstatt zu zwingen, zeigt sich auch in unseren Stunden sehr versucht Daytona dazu zu bringen, nach Arbeit zu fragen.
Prinzessin Daytona interessiert das freilich nicht im geringsten, sie will gebeten werden.
Nachdem schon die ersten Haare zu ergrauen drohten, bat David nun um den Fahrersitz, um selbst einmal zu fühlen wo denn bei meiner kleinen Stute das Gaspedal versteckt sitzt.
Für Daytona der Schock des Tages. Was fällt ihrer Mama auch ein einen fremden Typen in ihren Sattel zu lassen?!
Wie bei jedem anderen Reiter hat sie die Hebel umgelegt und die Wege zur Fremdreiterprüfung eingeschlagen.
Wie die Pferdekundigen unter euch wissen, ist ein Fremdreitertest, eine Prüfung in der gute, unvoreingenommene Reiter sich auf Pferde setzen um deren Gang, Charakter, Motivation ... zu testen. Daytona hat sich dieses Schema zum Vorbild genommen und testet neue Reiter auf ihre Weise durch.
Test 1: Der Reiter muss zum Pferd.
Daytona will natürlich genau wissen, mit wem sie es zu tun hat und verlangt somit eine eingehende Begrüßung und offizielle Vorstellung. Versuchen voreilige Reiter das zu umgehen, müssen sie damit rechnen, dass ihnen die Schlagseite des Pferdes entfleucht und, wohin sie sich auch bewegen, immer nur ein mächtiger Pferdekopf entgegenblicken wird.
Test 2: Der Reiter muss ans Pferd.
Steigt nun der begrüßte Reiter mit dem Ersten Fuß in den Steigbügel marschiert Daytona erstmal rückwärts. Schnell wird der Abstand zwischen Fuß 1 und Fuß 2 zu groß und man verliert den Kontakt zum Pferd.
Die sportliche Reiterversion springt dann einbeinig hinter Prinzessin Daytona her und wer in diesem Moment gut hinsieht, erkennt in ihren Augen belustigendes Glänzen.
Test 3: Der Reiter muss aufs Pferd.
Ist der Reiter soweit sich auf unsere Stute zu schwingen, kann er sich sicher sein, dass die, während er triumpfierend Schwung holt, sich in den Hintern der Reithose verbeißt und jeden mindestens 2x wieder unsanft auf den Boden zurück holt.
Test 4: Der Startknopf ist ... wo?
Nach langem rauf und runter sitzt der durchhaltende Reiter endlich am Pferd, das nun da steht und sich ersteinmal umdreht um zu sehen, wen sie nun wieder loswerden muss.
Es wird nun die Hilfe zum Schritt gegeben und ... nichts passiert. Daytona kommt nicht einmal der Gedanke loszugehen.
Eine 2. Hilfe, die 3., die Gerte - jetzt bewegt sich Prinzessin Daytona ... rückwärts.
Alle Hilfen wieder weg, wieder hin. Pferd steht. Nocheinmal alles von vorn. Pferd steht immer noch.
Nach 3 Minuten wird Daytona langweilig und sie versucht Test 5
Test 5: Was? Nein, ich kann mich nicht erinnern einen Reiter zu haben.
Stolz trabt der Fremdreiter nun durch die Halle. Bemüht sich schön auszusehen und die ganze Aktion möglichst leicht wirken zu lassen.
Man würde es auch fast glauben, wäre da nicht eine gewisse junge Madam, die plötzlich tut, als hätte sie sowohl ihren Reiter als auch ihr Gleichgewicht irgendwo vergessen.
Kaum fühlt sich unser Fremdkörper im Sattel also wohl, fällt Daytona einen kleinen Schritt nach außen und drückt ihr Gewicht während dem Gehen gegen die Wand.
*krrrrrrrrrrrr* Da freuen sich Stiefel und Reiterbein!
Wer bis hier noch nicht aufgegeben hat, verlangt spätestens jetzt nach Sporen -"dieses Pferd hört ja GAR nicht auf den Außenschenkel!"
Test 6a: Sitzkorrektur
David war der 1. Reiter der, die Sporenfrage übersprungen hat.
Ich kann nur sagen: Eine gute Wahl!
Nach dem 3. Mal an der Wand entlang schlurfen, setzt Daytona nämlich auf einen ihrer Show-Höhepunkte. Der Stop.
Sie täuscht eine Rahmenerweiterung und somit Verstärkung der Gänge an, um im richtigen Augenblick alle 4 Füße auf einmal in den Boden zu rammen. Resultat dieser Aktion: Der Reiter folgt den physikalischen Kräften und fällt, je nach Reaktionsvermögen mit Wucht nach vorne.
Nur wer hier oben bleibt, hat nun einen Wunsch frei. Es ist also nur noch Sache des eigenen Verstandes wie die restliche Stunde verläuft.
Test 6b: DurchHALTEvermögen
Die 99% der Reiter, die nach Sporen fragen, handeln sich gleich einen neuerlichen Test ein. Der ultimative durchHALTEtest.
Daytona täuscht gewitzt Kooperation vor. Setzt den Eindringling besonders gut in den Sattel und lässt ihn glauben, er wäre der absolute Held. Dieses Gefühl verleitet nun sehr schnell dazu mehr zu verlangen. Der Reiter wendet auf die kleine Tour um die Hinterhand mehr zu belasten - Daytona wird langsamer - Der Reiter macht das Bein zu um Daytona zum vermehrten Unterspringen zu veranlassen - Daytona wird langsamer - Der Reiter macht das Bein noch mehr zu um Daytona wieder nach vorne zu reiten - Daytona belastet ihre Hinterhand und entlastet ihre Vorhand. Im 80° Winkel steht nun ein 4 m hohes Pferd mit einem erschrockenen Reiter in der Halle und denkt nicht mal daran diese Position zu beenden.
Der positive Abschluss
David war nun der erste der den richtigen Weg gewählt hat.
Er lies Daytona Zeit zu überlegen und er machte keine Kompromisse. Er fragte danach ob sie traben wolle, Daytona sagte ja und er gab zur Antwort, dass sie sich dann wohl anstrengen müsse, ansonsten müsse sie weiterhin im kurzen Schritt gerade aus gehen...
Daytona war nicht überzeugt und wollte auch nicht zugeben, dass es jemanden gab, bei dem sie nicht motzen konnte, weil er ihr keine Veranlassung dazu gab, doch sie tat was er ihr anbot. Und siehe da: Madam kann ihre Beine heben und winkeln und sich um einen halben Meter verkürzen. Und während sie so zu tanzen beginnt, schwebt sie eigentlich schon, als hätte sie nie etwas anderes gemacht.
Für mich hat David noch einen weiteren Pluspunkt:
Ich hab ihm erzählt, dass ich zu Hause das Training mit Daytona anders herum anfange und anstatt den für sie langweiligen Schritt/Trab Übergängen lieber einfache Wechsel reite.
Da das Daytonas Lieblingsübung ist, bringt uns das Motivation für den Rest der Stunde.
David hörte nicht nur zu, er gab mir sogar recht und setzte es mit uns zusammen danch um.
Ein Trainer bei dem Mitarbeit einen neuen Sinn bekommt.
http://www.dwdewispelaere.com/
Held der Zeit
Ich behaupte, ich lebe mit einem der Helden der heutigen Zeit zusammen.
Er rettet mich vor Spinnen, repariert alles was verbesserungswürdig ist, weiß sich immer zu helfen und kommt mit jedem Menschen gut aus.
Doch was ihn wirklich zum Helden macht, ist seine Zivilcourage und das gut durchdachte Handeln in Notsituationen...
Dienstag Abend. 3 junge Männer der Kaserne Eupen sind nach einem Einkauf bei Decathlon von Liege nach Eupen unterwegs, als es plötzlich wie aus Kübeln zu regnen beginnt. Aus der Straße wird ein Fluß, und die Luft eine undurchdringbare Wand.
Im Auto herrscht fröhlich ausgelassene Stimmung und nichtsahnend folgen die 3 ihrem Weg.
Wenige Meter vor Ihrer Ziel-Autobahnabfahrt sehen sie plötzlich ein Auto am Straßenrand liegen. Überschlagen. Vorderlastig am Fahrersitz abgestützt. Kleinteile und Werkzeug liegen quer über die Fahrbahn verteilt.
Einer der jungen Männer animiert sofort zum Stehenbleiben. Er will helfen.
Das Auto ist sicher geparkt und schon springt er dem Unfallort entgegen. Sein Notfallhandeln hat eingeschalten. Er veranlasst den Fahrer seines Autos die Notrufnummer zu wählen, während er zu einem jungen Mann läuft, der verwirrt und geschockt am Straßenrand auf und ab geht.
"Hallo? Geht es Ihnen gut?" - Der Unfallfahrer, kaum 30 Jahre alt, hält ein Kleinkind in seinen Armen und in einem ungläubigen Singsang verlassen nur die Worte "Nein! Nein! Nein!" seinen Mund.
Der Kasernenangehörige läuft zum Auto um sich zu vergewissern, ob noch weitere Personen betroffen sind, findet aber niemanden mehr. Also geht er zurück zu Vater und Kind. Er schiebt die beiden langsam vom Unfallwagen weg, hin zu dem Auto mit dem er selbst gekommen ist - öffnet die Heckklappe, damit der unaufhörliche Regen sie nicht nochweiter durchnässt.
Der Vater beginnt sein Kind zu schütteln:"Wach auf! Wach auf!"
Eine Sirene läutet im Kopf des Helfers! Wenn es nicht schon zu spät für das kleine Kind ist, dann ist schütteln sicherlich nicht das Optimale um dem Kleinen wieder ins Leben zu helfen!
Er breitet seinen Pullover im Kofferraum aus und bringt den Vater dazu sein Kind hineinzulegen.
Als er es von der Schulter nimmt, klappt der kleine Kopf schwer nach hinten und erst jetzt sind die Ausmaße des Unfalls richtig sichtbar.
Entsetzt greift der Helfer zu dem blutüberströmten Kinderkopf um ihn zu schützen. Doch seine Hand fasst unerwartet statt auf Knochenplatten in etwas was viel zu weich und nachgiebig ist, als dass es die Hoffnung schüren könnte.
Blut läuft aus Mund und Nase des kleinen Erdenbewohners.
Endlich haltet noch ein weiteres Auto. Ein Arzt der zufällig den Weg kreuzte. Er kümmert sich sofort um das schwerstverletzte Kind. Als er die Augen kontrolliert scheint es, als würde eine Puppe hier liegen. Groß und unbewegt, starren sie nach oben.
Währen er das Kind zu reanimieren versucht bewegt es noch einmal den Arm, doch vom Gesicht bleibt jedes Leben fern.
Die 3 Helfer machen sich auf um für Sicherheit auf der Straße zu sorgen und sehen, dass sich mittlerweile ein Wagen quer zur Fahrbahn gestellt hat, um die viel zu schnell fahrenden Autos einzubremsen. Auch das Pannendreieck hat er schon aufgestellt.
Spät, aber doch, kommen nun auch die Rettungskräfte und übernehmen das Geschehen.
Ein Hubschrauber des ADAC landet auf der schmalen Fahrbahn, doch ... er muss wieder abziehen ohne helfen zu können.
Das kleine Kind liegt leblos unter einer Rettungsdecke.
Der junge Vater gut verpackt in der Ambulanz.
Der kleine Leichnam wird nach langer Zeit aus dem Auto der 3 Helfer in einen Rettungswagen gelegt. Die jungen Männer selbst werden nach Hause geschickt.
Das Blut des kleinen Unfallopfers im Kofferraum...
http://www.grenzecho.net/includes/shortnews_bild.asp?id={ABEEAAEE-5E58-40EE-8174-7C81FDC91F24}&format=original
Freitag, 5. Juni 2009
man glaubt es kaum...
juhuuuuuuuuu!!!
jetz fangt das leben an! :)
Montag, 18. Mai 2009
Was wird der Papa bringen? - Neue Socken!
Ich war zwar mit Helm und Rückenschutz eingepackt wie eine Glasvase beim Umzug, aber Daytonas Sehen und Röhrbeine, die den Hindernissen laut Reglement noch viel näher sein sollten als ich, waren ihrer Bequemlickeit, was Beine heben angeht, vollkommen ausgesetzt.
Also hat sich Mami viel erkundigt und schlau gemacht, was den alles Nützliches und Brauchbares am Markt herumirrt und noch zu erschwinglichen Preisen verkauft wird.
Hierbei sind wir auf Super-Spezial-Links-Rechts-Oben-Unten-Gamaschen mit Luftzirkulation gestoßen. Eine Polycarboneinlage schützt die Sehnen, und das wasserabweißende und leichte Material umschließ sanft das Pferdebein ohne dabei zu drücken, kratzen oder stören.
Gestern waren wir zwar nicht springen, die neuen Socken haben wir trotzdem einmal auf Passform und Durchlüftung getestet.
vorne
hinten
Daytona ist auch sichtlich begeistert ;)
Andere Länder andere Sitten
Doch was genau lernen wir hier?
Sehr beliebt sind doch immer touristisch veranlagte Sätze wie: "Ich möchte ein Zimmer reservieren" oder "Meine Telefonnummer is ..."
Dinge, die man vielleicht irgendeinmal brauchen kann und wenn nicht, dann kann man immer noch versuchen Menschen des eigenen Landes damit zu beeindrucken.
Nun habe ich auch schon einige Menschen in Belgien getroffen, wo Deutsch als 3. lebende Fremdsprache und auch 3. Amtssprache immer wieder in der Schule weitergegeben wird.
Trotzdem sind es eigentlich eher diejenigen, die viel im Ausland unterwegs sind oder in der Schule Latein hatten, die hie und da mit brauchbaren Wortfetzen umsich werfen.
Damit aber auch der Rest des Landes einen Bezug zu mir herstellen kann, werden die Tiefen der Schulzeit oft wieder hervorgekramt und hier zeigt sich ein jämmerlich bis belustigender Einblick.
Das belgische Schulsystem dürfte nicht viel von Native Speakern halten und nur das Wissen der letzten 10 Generationen kleinweise weitergeben.
So treten mir zahllose Einwohner mit den wohl wichtigsten 3 Sätzen der Menschheit gegenüber und man darf nur hoffen, dass, sollten einmal außerirdische Lebensformen auf der Erde landen, sie nicht auf belgischen Boden den Frieden suchen...
Satz # 1 oder was Belgier mit Deutschland verbinden
Mein Vater arbeitet bei Ford.
Satz # 2 oder wer lesen kann ist klar im Vorteil
Wann kommt der Bus?
Satz #3 oder ... was soll ich dazu sagen?
Auch ein Hippi muss mal Pippi.
Donnerstag, 14. Mai 2009
Die geheimen Tipps einer Hausfrau
Unerwarteter Besuch.
Ein normales Hausmütterchen, würde wahrscheinlich eine Flasche Wasser aus dem Vorrat ziehen und zusammen mit Micky Maus- und Blümchen-Gläsern auf dem Tisch verteilen. Sich danach hinsetzen und gespannt den neuesten Nachrichten aus Hinterwaldshausen lauschen.
Irgendwann würde dann die Frage aufkommen, was hier doch so gut duftet und schon wäre unsere arme, überfallene Küchenmami ungewollt in Bedrängnis gekommen, Essen anzubieten, das sie vielleicht gar nicht hat.
Somit werden die letzten Chips- und Schokoladereste aus den Kästen gekratzt und in sauber-unappetlichen Plastikschüsseln auf den Tisch gestellt.
Die Schokoladefinger kleben, weswegen die netten Menschen etwas mehr trinken, um den Mund gereinigt zu bekommen und die Handenden noch einmal fein säuberlich ablecken zu können. Das das Salzgebäck sowieso zum Trinken animiert ist nichts neues und schon bald, darf unsere Hausfrau auch schon die nächste Flasche Wasser hervorzaubern.
Spätestens nachdem der Erste sein 2. Glas Wasser geleert hat, muss auch schon einer aufs Klo.
Erst als die Tür zugezogen und der Schlüssel gedreht ist, fällt Hausmutti ein, dass ihr Plan das Badezimmer zu putzen, an diesem Tag irgendwie doch nicht so wirklich aufgegangen ist.
Mit Entsetzen erinnert sie sich an die Zahnpastaflecken im Waschbecken und die Haare auf den Fußmatten. Die 1000 Trümmer, die den Spiegel blockieren lässt sie erst gar nicht in das eh schon recht peinliche Bild in ihrem Kopf...
--- und so macht es eine unsere Profi-Hausfrau ---
Mittwoch Abend, der familiäre Futtertopf ist geleert und entspanntes Plaudern hilft die Geschehnisse des Tages zu verarbeiten, als plötzlich ein Auto auf der Straße hupt und vor dem Fenster stehen bleibt. 4 Menschen steigen fröhlich quietschend aus, um danach die Wohnung zu besetzen.
Unerwarteter Besuch.
Die Männer des Hauses bekommen einen strafenden Blick, der sofort durch große, unterwürfige und unwissende Augen erwidert wird.
Während die Dame des Hauses ihr schönstes Lächeln aufsetzt und die Gäste bei der Tür empfängt, sind ihre Männer schon schuldbewußt in die Küche gelaufen und haben Gläser und Getränke organisiert.
Der 1. Schwall ist vorüber, alle haben Platz genommen und überlegen, womit sie ihre Gläser gefüllt haben wollen.
Unterdessen schwingt sich die Profi-Hausfrau in ihre Küche und geht mit dem geplanten Speisengang weiter im Takt. Schwups sind Kaiserschmarrn, Vanilleeis und Erdbeeren in beeindruckend einfacher Weise auf Tellern platziert.
Nur sind es statt wie geplant 3, nun halt 7 Teller...
Von der professionellen Aufmachung dieser kleinen Mahlzeit und der wunderbaren Flexibilität der Dame des Hauses beeindruckt, merken nun die fröhlich schlemmenden Besucher nicht, wie sich jemand heimlich ins Badezimmer schleicht und dort mit wenigen Handgriffen das kleine Chaos wieder in Ordnung bringt.
Selbst die 3. geleerte Flasche Bier kann dieser Hausfrau nichts anhaben, weiß sie doch, dass ihr Gäste und Familie schon lange aus der Hand fressen.
Dienstag, 12. Mai 2009
Vielseitigkeits-dingens
Nachdem Bäume für Roel nicht großartig neu sind und ich Pferde auch nicht zum 1. Mal sehe, war es größtenteils Daytonas Horizont, der eine Rahmenerweiterung verpasst bekommen hat.
Über Baumstämme, Holzhindernisse und Büsche haben wir uns im leichten Galopp drübergesetzt ... nachdem wir uns das jeweilige Ding vorher 10x aus allen Richtungen angesehen haben.
Es hat sich freundlicher Weise auch jemand gefunden der unsere Glanzleistung auf Fotos festgehalten hat (und noch freundlicher: die unzähligen Stopps wieder rausgenommen hat).
nach 40 min, ist Madam langsam munter geworden
unser größter Feind
Daytona-typische 4m-Sprünge
schnell raus aus'm Gatschloch
wie wir plötzlich traben können, wenn der Untergrund grauslich ist!
Renngalopp (ja, die Ponies waren schneller)